Später im Labor will Gabi den Einwaagekorrekturfaktor berechnen. Sie lädt das aktualisierte Tool von der Website des DAC/NRF herunter und trägt die Daten vom Analysenzertifikat ein: Gehalt: 101,3 %, Trocknungsverlust: 0,8 %.
Es kann durchaus vorkommen, dass auf dem Prüfzertifikat ein Gehalt von über 100 Prozent angegeben wird, obwohl das chemisch nicht stimmen kann. Abhängig von den Messmethoden sind solche Ergebnisse im Bereich akzeptabler Ungenauigkeiten. Es gibt Fälle, wo Gehalte über 100 Prozent plausibel sind, zum Beispiel bei bestimmten Stoffen mit Kristallwasser, aber Betamethasondipropionat gehört nicht dazu.
Das Tool gibt Gehalte von 97 bis 102 Prozent für Betamethasondipropionat an. Nachdem sie die Eingabe mit Enter bestätigt, taucht ein neues Feld im Tool auf, das sie noch nicht kennt. Wie üblich steht in Spalte O der Einwaagekorrekturfaktor: 0,995. Normalerweise würde sie mit einem Faktor von f = 1 arbeiten, doch das blaue Feld, das in Spalte Q auftauchte, liefert einen anderen Faktor: f = 1,008. Die Spalte trägt die Überschrift: »ggf. empfohlener Faktor bei Gehalt über 100 %«. Dieser Faktor ergibt sich, wenn man mit einem Gehalt von 100 Prozent rechnet und den Trocknungsverlust einbezieht und ist der Faktor, der hier benutzt werden soll. Gabi schreibt ihn auf die Packung des Glucocorticoids und übernimmt ihn für die Berechnung im Herstellungsprotokoll. Die Rezeptur setzt sich nun wie folgt zusammen:
1 x täglich dünn auf die entsprechenden Stellen auftragen