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Hilfe bei Herzinsuffizienz

Eisen kann das Herz stärken

Dass bestimmte Vitamine und Mineralien die Herzgesundheit fördern, ist bekannt. Das Spurenelement Eisen scheint dabei eine besondere Rolle zu spielen. Der Eisenstatus ist vor allem für Patienten mit Herzschwäche entscheidend.
Elke Wolf
14.12.2021  12:00 Uhr

Auffällig viele Patienten mit Herzinsuffizienz haben einen Eisenmangel, laut der Deutschen Herzstiftung jeder zweite Patient. Deshalb wird er gar als Begleiterscheinung der Herzschwäche bezeichnet, die auch ohne jede Blutarmut vorliegen kann. Das kann dramatische Folgen haben: Ein chronisch niedriger Eisenwert im Blut kann die Herzinsuffizienz so weit verstärken, dass ein Klinikaufenthalt nötig wird. Auch die Sterberate ist bei diesen Patienten erhöht. Die gute Nachricht: Mittlerweile wissen Mediziner, dass eine intravenöse Eisenzufuhr die Lebensqualität verbessert und Krankenhausaufenthalte reduziert. Die Deutsche Herzstiftung fordert deshalb eine standardmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzpatienten.

Dass so viele Herzschwäche-Betroffene einen Eisenmangel haben, liegt vermutlich daran, dass sie häufig lebenslang blutverdünnende Medikamente einnehmen. Diese bedingen laufend minimale Blutverluste. Darüber hinaus kann etwa die Hälfte der Herzschwäche-Patienten Eisen aus der Nahrung nur schlecht aus dem Darm aufnehmen – ein Effekt, der durch Protonenpumpenblocker, die als Magenschutz verordnet werden, noch verstärkt wird.

So können die Betroffenen über die Zeit leicht in ein Eisendefizit hineinrutschen, das sich dann allein mithilfe von Lebensmitteln nicht mehr ausgleichen lässt. Der Mensch verwertet höchstens 15 Prozent des Spurenelementes, das er beispielsweise über Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen, aber auch über Fleisch und Innereien wie etwa Leber zu sich nimmt. Weil bei Herzschwäche die Aufnahme über den Darm schwierig ist und durch schwarzen Tee, Kaffee, Milch oder Joghurt gehemmt werden kann, reicht eine Behandlung mit Eisentabletten nicht aus – sie verursacht ohnehin häufig Magen-Darm-Beschwerden. Eisen wird am besten über das Venensystem als Kurzinfusion verabreicht.

Eisen bringt Energie

Das Spurenelement Eisen ist für viele Abläufe im Körper wichtig. Um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist eine regelmäßige Zufuhr unerlässlich. Eisen ist unter anderem Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und des Muskelfarbstoffs Myoglobin. Es bindet den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur, transportiert ihn zu den einzelnen Körperzellen und sichert so die Energieproduktion. Das Herz benötigt dieses lebenswichtige Spurenelement auch, um seine Funktion an akuten oder chronischen Stress anzupassen.

Bei einer Eisenmangelanämie können nicht genug rote Blutkörperchen gebildet werden, die den Sauerstoff im Körper transportieren. Hier ist es offensichtlich, dass man schnell müde wird und körperlich schlecht belastbar ist. Eisen ist aber nicht nur für den Sauerstofftransport wichtig, sondern wird auch in den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, benötigt. Bei Eisenmangel können die Mitochondrien weniger Energie produzieren. Gerade der Herzmuskel ist aber für seine Pumpfunktion auf eine hohe Energiezufuhr angewiesen.

Wenn diese Herzpatienten mit Eisen behandelt werden, fühlen sie sich besser und kräftiger, sind belastbarer und müssen seltener ins Krankenhaus. Der Grund liegt auf der Hand: Durch die Substitution werden die Eisenspeicher in der Skelettmuskulatur wieder aufgefüllt, was diese stärkt. Und auch die Herzmuskulatur wirkt gekräftigt und kann verstärkt Blut durch den Körper pumpen, weil sich die Energieproduktion in den Muskeln dank des Eisens wieder normalisiert. Die europäische Leitlinie zur Behandlung der Herzinsuffizienz empfiehlt die Eisentherapie deshalb bereits seit 2016. Doch ihre Bedeutung wird bei dem aktuellen Update von 2021 noch einmal hochgestuft. Durchgängig umgesetzt werden diese Erkenntnisse jedoch noch nicht.

Per Infusion gelangt Eisen innerhalb einer Viertelstunde und in großer Menge in den Körper. Zwei solcher Infusionen im Abstand von rund sechs Wochen können dafür sorgen, dass sich die Leistungsfähigkeit der Betroffenen deutlich verbessert und sich ihre Prognose verbessert. Derzeit wird untersucht, ob diese Form der Eisensubstitution einen lebensverlängernden Effekt hat.

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