Eisen supplementieren – das ist zu beachten |
Eisenpräparate sollten nicht gelutscht oder zerkaut werden (Risiko von Mundgeschwüren und Zahnverfärbungen), sondern unzerkaut mit einem Glas Flüssigkeit, zum Beispiel Leitungswasser oder Orangensaft, eingenommen werden. / Foto: Getty Images/Mladen Zivkovic
Zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen könne der Körper den Mineralstoff nicht optimal aufnehmen, so die Kammer. Daher sei auf einen Abstand von einer halben bis einer Stunde vor der Mahlzeit oder zwei Stunden nach der Mahlzeit zu achten. Zu den Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden, die gelegentlich auftreten. Patienten, die Eisen auf nüchternen Magen nicht vertragen, könnten auf magensaftresistente Formulierungen zurückgreifen oder die Tabletten direkt vor dem Schlafengehen nehmen. Die häufig auftretende Dunkelfärbung des Stuhls ist unbedenklich.
Bestimmte Nahrungsmittel vertragen sich nicht mit Eisen, zum Beispiel Getränke wie Tee, Kaffee, Milch, Cola, Rotwein und Mineralwasser, wie die Kammer erklärt. Aber auch Lebensmittel, die Phytinsäure, zum Beispiel aus Getreide, Reis oder Hülsenfrüchten, enthalten, oder Oxalsäure, zum Beispiel aus Spinat, Rhabarber oder Kakao, können die Aufnahme behindern. Vitamin C hat hingegen den umgekehrten Effekt: Es verbessert die Eisenaufnahme. Daher könnten Eisen-Supplemente gut mit Vitamin-C-haltigen Fruchtsäften kombiniert werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten ist Vorsicht geboten. Eine verstärkte Reizung der Magenschleimhaut ist möglich, wenn Patienten zur gleichen Zeit nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) einnehmen. Antacida, Colestyramin oder Calcium- und Magnesium-haltige Supplemente behindern darüber hinaus die Aufnahme von Eisen. Eisen vermindert wiederum die Aufnahme bestimmter Antibiotika wie Tetracycline und Fluorchinolone sowie von Bisphosponaten wie Alendronsäure, bestimmten antiviralen Wirkstoffen wie Dolutegravir sowie von Penicillamin, Levodopa, Methyldopa und L-Thyroxin. Es empfiehlt sich, einen Abstand von mindestens zwei Stunden zu anderen Medikamenten einzuhalten.
Bei Verdacht auf einen Eisenmangel steht die Bestimmung der Blutwerte an erster Stelle. Schwangere, Leistungssportler und Dialysepatienten sollten bereits bei einem leichten Mangel die Nährstoffzufuhr mit Eisentabletten ergänzen, so die Apothekerkammer. Ansonsten könnten Betroffene zunächst versuchen, den Mangel über die Ernährung auszugleichen. Fleisch sei die am besten verwertbare Eisenquelle, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie grünes Gemüse, Getreideprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte enthielten hohe Eisenmengen. Bei einem deutlichen Mangel gehe aber kein Weg an der Supplementation vorbei.
Kleinkinder im Wachstum und Jugendliche sowie menstruierende, schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Eisenbedarf. Die Anzeichen eines Eisenmangels reichen von Lern- und Konzentrationsstörungen über chronische Müdigkeit bis hin zu Haarausfall und dem Abbau der Mundschleimhaut mit Symptomen wie einer brennenden Zunge und Mundwinkeleinrissen.