Eisenmangel richtig behandeln |
Mediziner unterteilen den Eisenmangel in drei Schweregrade: Speichereisenmangel, eisendefizitäre Erythropoese und Eisenmangelanämie. Eine negative Eisenbilanz führt zunächst zu einem Speichereisenmangel (Stadium 1). Die Eisenspeicher sind reduziert, die Erythropoese (Produktion der Erythrozyten) wird allerdings noch genügend mit Eisen versorgt. Liegt eine eisendefizitäre Erythropoese (Stadium 2) vor, kommt es zu Schwierigkeiten bei der Neubildung von Erythrozyten, der Hämoglobinwert liegt allerdings noch im Normalbereich. Wird er unterschritten, tritt die Eisenmangelanämie (Stadium 3) ein.
Die Symptome eines Eisenmangels können vielfältig sein und hängen von der Schwere des Eisenmangels ab. Grundsätzlich gilt in der Schwangerschaft: Das Ungeborene wird vom mütterlichen Organismus bevorzugt versorgt, sodass ein leichter bis mittelschwerer Eisenmangel der Mutter keine Auswirkung auf das Baby hat. Eine schwere Anämie der Mutter geht allerdings mit einer erhöhten Rate für Fehl- und Frühgeburten, fetalen Entwicklungsstörungen und mütterlichen Infektionen einher. Im Säuglings- und Kleinkindalter kann ein schwerer, chronischer Eisenmangel zu Wachstumsstörungen, neurologischen und kognitiven Defiziten führen. Ansonsten ist die Symptomatik bei Kindern oft weniger stark ausgeprägt als bei Erwachsenen. Im Vordergrund stehen Wesensveränderungen wie eine verstärkte Schläfrigkeit. Erst bei einem schweren Eisenmangel kommen chronische Müdigkeit, Lern- und Konzentrationsstörungen, Mundwinkelrhagaden, Haarausfall, brüchige Nägel und eine Zungenatrophie hinzu.
Bei Erwachsenen zeigt sich ein Eisenmangel häufig durch Erschöpfungszustände, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und das Restless-Legs-Syndrom. Im Fall einer Anämie kommen Symptome wie Herzrasen, Schwindel oder eine Angina pectoris hinzu. Zusätzlich beobachten auch viele Erwachsene eine vermehrte Brüchigkeit von Fingernägeln und Haaren sowie Mundwinkelrhagaden.