Eltern als beste Freunde ihrer Kinder? |
Barbara Döring |
10.10.2025 12:00 Uhr |
Eltern sollten sich als Gefährten ihrer Kinder sehen, nicht als deren beste Freunde. / © Adobe Stock/Kristina89
Bei der Befragung von 2000 Elternteilen im Rahmen der repräsentativen Studie »Familie und Entwicklung« gaben 60 Prozent der Mütter und 72 Prozent der Väter an, sich ein freundschaftliches Verhältnis zu ihrem Kind zu wünschen. 58 Prozent der Befragten räumten ein, ihrem Kind viel durchgehen zu lassen. «Die Absicht, die Beziehung in den Mittelpunkt zu stellen, ist grundsätzlich positiv – sie stärkt die Bindung zum Kind und seinen Selbstwert», sagt Nina Grimm, Familienpsychologin für die Pronova BKK. Eltern seien zwar Gefährten, aber keine besten Freunde.
Die Untersuchung zeigt auch, dass immer mehr Erziehende auf Strafen verzichten, um Konflikte zu vermeiden. 52 Prozent besprechen zwar Regelverstöße, jedoch ohne Konsequenzen zu ziehen. Grimm sieht ein Problem darin, wenn Kinder kaum noch Frustrationserfahrungen machen oder Grenzen gesetzt bekommen. «Es geht darum, diese Erfahrungen zuzulassen und liebevoll zu begleiten, statt sie permanent zu vermeiden», rät die Expertin. Eltern sollten beachten, dass Kinder gleichwertig seien, aber nicht gleichberechtigt.