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Umwelthormone

Endokrine Disruptoren sollen weiter reguliert werden

Unbemerkt landen immer wieder Chemikalien im Körper, die sich auf das Hormonsystem auswirken. Verbraucher haben kaum Chancen diese zu erkennen. Die Bundesregierung will nun stärker gegen solche Stoffe vorgehen.
dpa
20.11.2023  15:30 Uhr

Die hormonell wirkenden Stoffe können sich in Lebensmitteln, Kosmetik, Spielzeug, Kleidung, Möbeln und praktisch fast allen Alltagsgegenständen befinden. Oft werden sie als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt und können dann aus der Packung in die Produkte – wie Zahnpasta oder Lebensmittel – eindringen. Und dann gelangen die Stoffe eben auch in den menschlichen Körper und wirken potenziell krebserregend, fortpflanzungsschädigend oder die Entwicklung störend. Das ist insbesondere eine Gefahr für Kinder und Jugendliche.

Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wirken die Stoffe in der Regel auf das Hormonsystem. »Also auf die Schilddrüse, die Hirnanhangsdrüse. Auch die Fortpflanzungshormone können dadurch betroffen sein«, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Grundsätzlich rate der Verband vor allem, direkten Kontakt zu Stoffen wie Phthalaten zu vermeiden. Das gelte insbesondere bei Spielzeug für Kinder, das auch in den Mund genommen werde. »Wie immer gilt natürlich auch, je höher die Konzentration, desto schädlicher.«

Doch das ist oftmals gar nicht so einfach, denn für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es kaum möglich, sich selbst vor den Stoffen zu schützen. Selbst wenn sie bereits von den endokrinen Disruptoren gehört und sich informiert hätten, sei in der Regel nicht zu erkennen, ob ein Produkt diese Stoffe enthalte, sagte eine Sprecherin der Verbraucherschutzzentrale. Die Politik müsse die Verbraucherinnen und Verbraucher besser schützen. »Innerhalb der EU ist dringend eine Chemikalienpolitik notwendig, die den vorsorgenden Gesundheitsschutz vor den Profit stellt«, so die Sprecherin. Denn die Gefahr sei sehr hoch. Wenn die Stoffe in sensiblen Entwicklungsphasen beispielsweise auf einen Embryo einwirken, könnten dadurch lebenslange irreversible Schäden ausgelöst werden.

5-Punkte-Plan der Bundesregierung

Die Bundesregierung will stärker gegen endokrine Disruptoren in Kosmetik und Spielzeug vorgehen. So sollen diese Stoffe weiter reguliert werden und Bürgerinnen und Bürger besser über die bestehenden Risiken informiert werden, wie es in einem Fünf-Punkte-Plan heißt, den das Bundeskabinett am 15. November 2023 in Berlin beschloss. Dabei sei internationale Zusammenarbeit unverzichtbar. Die Bundesregierung unterstütze daher die Vorschläge der Europäischen Kommission, mit denen solche Stoffe leichter identifiziert, gekennzeichnet und reguliert werden könnten.

Im Oktober 2020 hat die Europäische Kommission die europäische Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit veröffentlicht – als Beitrag zum Ziel bis 2050 eine schadstofffreie Umwelt zu schaffen (Null-Schadstoff-Ziel). Demnach sollen hormonell schädigende Stoffe in Verbraucherprodukten und gegebenenfalls Produkten für professionelle Anwender besser und auch schneller reguliert werden. Ausnahmen soll es nur für Stoffe geben, deren Verwendung gesamtgesellschaftlich notwendig ist.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) verwies darauf, dass es für endokrin wirkende Disruptoren bereits verschiedene Regelungen gebe. Dazu würden beispielsweise die Rechtsvorschriften für Pflanzenschutzmittel und für Biozidprodukte zählen, sagte eine Sprecherin. »Basis ist hierfür eine Risikobewertung. Wenn diese Risikobewertung zeigt, dass bestimmte Stoffe nicht sicher verwendet werden können, sollten diese Anwendungen entsprechend beschränkt oder verbesserte Schutzmaßnahmen etabliert werden.«

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