Energydrinks fallen im Test durch |
Verena Schmidt |
05.05.2025 10:00 Uhr |
Viele jugendliche Gamer konsumieren regelmäßig Energydrinks, vor allem bei längeren Spielsessions, um Wachheit, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit zu steigern. / © Getty Images/monkeybusinessimages
Für den Energie-Kick durch die Getränke ist in erster Linie das enthaltene Koffein verantwortlich. Gemäß der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränke- und Teeverordnung dürfen Energydrinks bis zu 320 mg/l enthalten – diesen Höchstwert reizen Ökotest zufolge auch alle der 22 getesteten Produkte aus. Eine übliche 250-ml-Dose enthält somit etwa 80 mg Koffein, so viel wie eine Tasse Kaffee. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten Kinder und Jugendliche täglich nicht mehr als 3 mg Koffein pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Bei einem jungen Menschen mit etwa 50 kg Körpergewicht sind dies 150 mg Koffein pro Tag. Diese Menge wird also schon mit zwei handelsüblichen Dosen Energydrink mit jeweils 80 mg Koffein pro 250 ml überschritten.
Kritisch kann es vor allem beim Konsum mehrerer Dosen in kurzer Zeit werden: »Einige Jugendliche trinken zu bestimmten Gelegenheiten in wenigen Stunden einen Liter und mehr an Energydrinks. Die Folge können erhöhte gesundheitliche Risiken vor allem für das Herz-Kreislauf-System sein«, warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits 2019. Zusätzlicher Alkoholkonsum oder anstrengende körperliche Betätigung könnten die unerwünschten Wirkungen des Koffeins zudem weiter verstärken.
Bei einigen Jugendlichen, die in Studien einen Liter Energydrink getrunken hatten, hätten sich moderate bis schwerwiegendere Wirkungen gezeigt, berichtet das BfR: Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Muskelzittern, Übelkeit, Angstzustände, Nervosität sowie Veränderungen im Elektrokardiogramm. Die Empfehlung lautet daher auch, dass Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen, beispielsweise mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ganz auf Energydrinks verzichten sollten. Einige Verbände und Mediziner fordern zusätzlich eine Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks. Zudem sollten die Produkte einigen Experten zufolge deutlich sichtbare Warnhinweise tragen, um auf die erhöhten Risiken in Kombination mit Alkohol oder körperlicher Anstrengung hinzuweisen.
Neben Koffein enthalten Energy Drinks häufig auch Stoffe wie Taurin, Glucuronolacton und Inosit, denen eine aufputschende Wirkung nachgesagt wird. Laut BfR gibt es allerdings keinen eindeutigen Nachweis, ob eine Aufnahme über Energydrinks die Leistungsfähigkeit steigern kann.