Energydrinks fallen im Test durch |
Verena Schmidt |
05.05.2025 10:00 Uhr |
Ökotest hat im aktuellen Test in 20 der 22 untersuchten Produkte zudem die Chemikalie Bisphenol A (BPA) gefunden. Die Substanz kann etwa aus den Epoxidharzen von Doseninnenlackierungen auf Lebensmittel übergehen – auch in Mais oder Tomaten aus der Dose fanden die Tester in der Vergangenheit BPA. Die Chemikalie besitzt eine hormonelle Wirkung für Mensch und Umwelt, ist als reproduktionstoxisch eingestuft und unter anderem in Zusammenhang mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in der Diskussion.
Die EFSA hatte nach einer Neubewertung 2023 die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake – TDI) deutlich gesenkt, und zwar auf 0,2 ng BPA/kg KG pro Tag. Bei 14 Produkten im Test seien die BPA-Gehalte so hoch gewesen, dass ein Jugendlicher mit 60 kg den TDI zu mehr als 100 Prozent ausschöpft, wenn er täglich eine Dose mit 250 ml trinkt, schreibt Ökotest. Bei sechs Energydrinks im Test werde der TDI zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft. Seit Januar 2025 ist BPA eigentlich in Verpackungsmaterialien mit Lebensmittelkontakt verboten. Es gibt allerdings Übergangsfristen: Dosen mit BPA in der Innenbeschichtung dürfen noch bis zum 20. Juli 2026 in den Verkehr gebracht werden. Auch danach darf die abgefüllte Ware noch weiter verkauft werden.
Last but not least enthalten Energydrinks einige weitere Zutaten, die in großen Mengen nicht zu einer gesunden Ernährung passen: Süßstoffe, Aromen, Aminosäuren, Farbstoffe oder Vitamine und natürlich Zucker. Fast allen Dosen im Test werde zu viel Zucker zugesetzt, kritisiert das Verbrauchermagazin. Über die Hälfte der überprüften Energydrinks enthält mehr als 10 g Zucker pro 100 ml – trinkt ein Jugendlicher eine 250-ml-Dose, dann hat er damit die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene maximale tägliche Aufnahme von 25 g freiem Zucker bereits überschritten. Das Fazit von Ökotest fällt dann auch ernüchternd aus: 18 von 22 Produkten sind »mangelhaft« oder »ungenügend«. Auch die vier Testsieger schaffen nur ein »ausreichend«.