PTA-Forum online
Lücken schließen

Ergänzungslieferung DAC/NRF

Die DAC/NRF-Ergänzungslieferung 2020/2 wartet mit zwei neuen Rezepturvorschriften aus den Bereichen Augenheilkunde und Diabetes-Diagnostik auf. In beiden Fällen sind Fertigarzneimittel nicht oder nicht mehr verfügbar.
Christian Diaz Flores
Antje Lein
06.01.2021  12:30 Uhr
Ergänzungslieferung DAC/NRF

Lieferengpässe bei Fertigarzneimitteln vor, während und wohl auch nach der Corona-Pandemie, die Marktrücknahme von Fertigpräparaten und neue Therapieansätze, insbesondere in der Pädiatrie, lassen die Bedeutung der Eigenherstellung in der Apotheke wachsen. Wo sich längerfristig Bedarf für Rezepturarzneimittel abzeichnet, versucht das DAC/NRF-Werk, diesen mit geprüften Vorschriften zu decken.

Zwei neue Rezepturvorschriften schließen eine solche Lücke. Die Glucose-Lösung 250 mg/mL für oGTT (NRF 13.8.) ersetzt ein Fertigarzneimittel, dessen Produktion eingestellt wurde. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hatte sich dafür stark gemacht, weiterhin eine anwendungsfertige Lösung für den oralen Glucose-Toleranztest (oGTT) anzubieten. Die NRF-Rezepturvorschrift orientiert sich an der Standardzulassungsmonographie »Glucose-Toleranztest«. Im Unterschied zu dieser verzichtet sie auf Glycerol als Hilfsstoff, um dessen Einfluss auf den Glucose-Stoffwechsel auszuschließen. Anstelle der Benzoesäure ist das leicht wasserlösliche Natriumbenzoat in Kombination mit Citronensäure zur Konservierung enthalten.

Befürchtungen im Hinblick auf Risiken für das Ungeborene durch die Benzoesäure beziehungsweise das Natriumbenzoat bei der Einnahme durch Schwangere sind unbegründet. Erwachsene können Benzoesäure rasch metabolisieren, es handelt sich um eine Einmalgabe und auch die gleichartig konservierte Standardzulassung ist für die Anwendung bei Schwangeren ausgewiesen.

Atropinsulfat-Augentropfen werden als Diagnostikum zur Pupillenerweiterung für die Untersuchung des Augenhintergrundes eingesetzt. Anwendung finden sie außerdem, um das Auge bei Entzündungen ruhigzustellen oder zur Prophylaxe und Therapie von Fehlstellungen des Auges. Als Fertigarzneimittel stehen dafür Augentropfen mit einer Konzentration von 5 mg/mL Atropinsulfat zur Verfügung. Gemäß der Monographie des Europäischen Arzneibuches handelt es sich beim Atropinsulfat um das Monohydrat. Zur Myopie-Prophylaxe bei Kindern werden seit einigen Jahren niedriger konzentrierte Augentropfen erprobt.

Der Langzeiteffekt muss noch belegt werden. Zumindest mit Blick auf konzentrationsabhängige unerwünschte Wirkungen und dem schwächsten Reboundeffekt haben sich 0,01-prozentige Atropinsulfat-Augentropfen aber gegenüber höher konzentrierten Lösungen als geeignet erwiesen. Ein Fertigarzneimittel dieser Konzentrationsstufe gibt es nicht. Der Bedarf kann nun mit den Atropinsulfat-Augentropfen 0,01 % (NRF 15.34.) gedeckt werden. Zur Konservierung enthalten die Augentropfen 0,005 % Benzalkoniumchlorid in Kombination mit 0,05 % Natriumedetat. Das ist jeweils die Hälfte der sonst üblichen Mengen. Durch die Reduzierung des Natriumedetat ist die Lösung nur noch schwach gegen den Neutralbereich gepuffert. So hat das Auge die Möglichkeit, das eigentlich unphysiologische, schwach saure pH-Milieu der Augentropfen annähernd reizfrei zu kompensieren. Die Lösung ist daher gut lokal verträglich.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz
THEMEN
CannabisAugen

Mehr von Avoxa