Erkältung oder Allergie? |
Katja Egermeier |
25.01.2024 10:00 Uhr |
Eine laufende Nase kann zweierlei bedeuten: eine Erkältung, aber auch eine Allergie. / Foto: Getty Images/LumiNola
Auch wenn sich die Beschwerdebilder auf den ersten Blick stark ähneln, handelt es sich um zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Um herauszufinden, ob man gerade an einer Allergie oder doch an einer Erkältung leidet, sollte man sich also auf die Unterschiede (siehe Tabelle) konzentrieren. Das gilt auch im Hinblick auf die Therapie, denn die Mittel gegen das eine Leiden sind nicht automatisch gegen das andere wirksam und sinnvoll.
Unterschiede | Erkältung | Allergie |
---|---|---|
Sekret | gelblich bis grüngelblich, verstopft die Nase | flüssig und klar |
Niesen | punktuell | anfallsartig, meist bei Ortswechsel |
Dauer | verschwindet meist nach zwei Wochen | kann wochenlang über eine ganze Pollensaison andauern |
Juckreiz | nicht vorhanden | an Nase, Augen oder im Rachen möglich |
Wettereinflüsse | keine, verschwindet nicht | verbessert sich oder verschwindet bei längeren Regenphasen |
Ein weiterer Hinweis auf eine Pollenallergie ist laut DAAB, wenn die »Schnupfensymptome« jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit, beispielsweise im Frühjahr, wiederkommen.
Nicht empfohlen wird dem DAAB zufolge, die Symptome einfach auszuhalten und zu ignorieren. Der Grund: In bis zu 40 Prozent der nicht sorgfältig behandelten Heuschnupfenfällen kann ein »Etagenwechsel« erfolgen und sich ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln.
Handelt es sich tatsächlich um eine Allergie, dann sorgen antiallergische Medikamente innerhalb kurzer Zeit für Linderung. Antihistaminika gibt es als Nasenspray, Augentropfen oder Tabletten. Bei einer Erkältung wirken diese nicht.
Auch so mancher Haushaltstipp könne in der Heuschnupfenzeit gegen die Beschwerden helfen, so der DAAB. Dazu zählt beispielsweise die Nasendusche, mittels derer die Nasenhöhlen mit einer Salzlösung gespült und Pollen heraustransportiert werden. Außerdem wird empfohlen, möglichst keine Pollen mit ins Bett zu nehmen, das bedeutet, vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen und Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer abzulegen.
Wer nicht Jahr für Jahr zu Augentropfen oder Tabletten greifen will, dem empfiehlt der DAAB eine sogenannte Allergieimpfung, die Hyposensibilisierung. Dabei werden Betroffenen zu Beginn der pollenfreien Zeit die entsprechenden allergieauslösenden Pollenbestandteile in sehr geringen Dosen zugeführt. In 80 Prozent der Fälle gewöhne sich der Körper daran und mache ihn unempfindlich gegen die Allergene.
Ein Schnupfen verschwindet meist nach spätestens zwei Wochen von alleine. Es gilt die Faustregel: »Drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage geht er.« Untätig sind in dieser Zeit jedoch die wenigsten, denn die Symptome können durchaus unangenehm sein. Eine ursächliche Therapie steht nicht zur Verfügung, die Beschwerden lassen sich jedoch sehr gut behandeln.
Eine laufende oder verstopfte Nase können abschwellende Nasensprays oder -tropfen (Dekongestiva) schnell und effektiv bessern. Wichtig: Präparate, die als Wirkstoff ein α-Sympathomimetikum wie Xylometazolin oder Oxymetazolin enthalten, sollten niemals länger als eine Woche angewendet werden, um eine Art »Abhängigkeit« zu vermeiden.
Wird das Nasensekret gegen Ende der Erkrankung immer dickflüssiger, sind α-Sympathomimetika ohnehin nicht mehr sinnvoll. Jetzt kommen besser Sprays oder Nasenspülungen mit isotonischer Kochsalzlösung oder Meerwasser zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut zur Anwendung. Viele Patienten empfinden es zudem als sehr wohltuend, bei Schnupfen und Erkältung zu inhalieren. Der angenehme Effekt von heißem Wasserdampf befeuchtet die Atemwege und löst den Schleim.