Ernährung bei Gastritis |
Verena Schmidt |
15.11.2023 08:30 Uhr |
Bei Fisch und Fleisch sollten möglichst fettarme Varianten bevorzugt werden. Die Zubereitung sollte mit wenig Fett erfolgen; Frittiertes und Paniertes besser meiden. Durch scharfes Anbraten, Grillen, Rösten oder Frittieren entstehen Röststoffe, die oft ebenfalls nicht gut vertragen werden. Dünsten, Dämpfen oder im Backofen Garen sind schonende Zubereitungsarten, die besser geeignet sind.
Beim Würzen ist Zurückhaltung gefragt. Es sollten verstärkt frische Kräuter statt viel Salz und Pfeffer verwendet werden. Ingwer (in Maßen), Kardamom, Kurkuma und Zimt können in gewissen Mengen auch eine antientzündliche Wirkung haben. Anis, Fenchel, Dill, Kümmel, Minze und Petersilie können die Verträglichkeit vor allem von ballaststoffreichen Gemüsesorten steigern.
Klar: Alles, was viel Zucker, Fett und/oder Salz enthält, sollte besser vom Speiseplan gestrichen werden. Das heißt, stark verarbeitete Lebensmittel, Süßigkeiten, fettreiche Snacks und gesüßte Getränke sollten also so selten wie möglich genossen werden. Auch auf Alkohol, Kaffee und Rauchen sollten Gastritis-Patienten besser verzichten.
Ein bewährtes Hausmittel bei Gastritis sind Leinsamen. Lässt man sie in Wasser quellen, werden Schleimstoffe freigesetzt, die sich wie ein Schutzfilm über die gereizte Magenschleimhaut legen. Außerdem enthalten Leinsamen viel Alpha-Linolensäure (ALA) - die Omega-3-Fettsäure wirkt entzündungshemmend. So geht die Zubereitung: Einen Esslöffel Leinsamen in eine Tasse kaltes Wasser einrühren, 20 bis 30 Minuten stehen lassen und abseihen. Die schleimhaltige Flüssigkeit trinken und direkt anschließend ein zusätzliches Glas Wasser. Während der Einnahme sollten die Anwender viel trinken, da die Samen sonst zusammenkleben können. Im schlimmsten Fall droht ein Darmverschluss. Geschrotete Leinsamen wirken stärker, sind aber nur kurz haltbar. Die beim Zerkleinern freigesetzten Fettsäuren führen dazu, dass die Samen schneller ranzig werden.
Generell gilt: Um den Magen zu schonen und einer erneuten Magenschleimhautentzündung vorzubeugen, sollten Betroffene so weit möglich Stress meiden. Auch Achtsamkeitstraining, Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder auch Sport können dabei helfen, einen Ausgleich zum oft hektischen Alltag zu schaffen.