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Erneut positiv getestet – der mögliche (und harmlose) Grund

Ein Forscherteam hat offenbar ganz vereinzelt kleine Erbgutstücke des Coronavirus SARS-CoV-2 im Erbgut menschlicher Zellen gefunden. Von ihnen gehe keine Gefahr aus, erläutert die Gruppe in den »Proceedings« der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (»PNAS«). Die Entdeckung könnte jedoch der Grund dafür sein, dass manche Menschen beim PCR-Text noch lange nach ihrer Corona-Infektion positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden.
dpa
11.05.2021  14:00 Uhr

Solche eingebauten winzigen Fragmente können nicht zu ganzen Viruspartikeln führen und auch keine erneute Infektion auslösen, wie die Forscher um Rudolf Jaenisch vom Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge (Massachusetts, USA) schreiben. Die Ergebnisse der »PNAS«-Studie werden gestützt von einer im Fachjournal »PLOS ONE« veröffentlichten Untersuchung.

Eine Gruppe um Ithan Peltan von der University of Utah in Salt Lake City untersuchte Patienten, die 60 oder mehr Tage nach einem positiven Coronatest erneut mit einem PCR-Test positiv auf das Virus getestet wurden. In rund 90 Prozent der Fälle lag demnach trotz positivem PCR-Test keine SARS-CoV-2-Infektion vor, es gab also keine erneute Ansteckung.

Das menschliche Erbgut besteht aus sogenannter DNA (Desoxyribonukleinsäure). Bei RNA-Viren, zu denen auch das SARS-CoV-2 gehört, besteht die Erbinformation hingegen aus RNA (Ribonukleinsäure). RNA ist etwas anders aufgebaut als DNA. Damit Viren-RNA in menschliches Erbgut gelangen kann, muss sie von biologischen Werkzeugen in DNA umgeschrieben und dann ins Erbgut eingebaut werden.

In der »PNAS«-Studie wiesen die Forscher nach eigenen Angaben in sehr seltenen Fällen Erbgutfragmente des Coronavirus im Genom von Menschen nach, die sich einige Zeit davor mit dem Erreger infiziert hatten. Zudem versuchten sie, die Integration in Laborversuchen nachzubilden. Ihnen gelang es demnach, kurze Fragmente des Viruserbguts in das Erbgut gezüchteter menschlicher Zelllinien einzubringen.

Gesundheitsgefahr nicht erkennbar

Bei der Verwendung von RNA-Impfstoffen spielt das Phänomen nach Einschätzung der Experten keine Rolle. In normalen menschlichen Zellen sei die ausschlaggebende Enzym-Aktivität äußerst gering, erklärte Virusexperte Joachim Denner vom Robert-Koch-Institut (RKI). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein SARS-CoV-2-RNA-Impfstoff bruchstückhaft in DNA umgeschrieben und in das Zellgenom eingebaut wird, sei daher nahezu Null.

Oliver Weichenrieder vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen betonte dazu: »Die gelegentliche Integration von SARS-CoV-2-RNA in die DNA einiger menschlicher infizierter Zellen ist sicher akademisch interessant und sollte unbedingt weiter wissenschaftlich untersucht werden – eine Gefahr für die menschliche Gesundheit kann ich aber daraus nicht erkennen.«

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