Erst herz-, dann psychisch krank |
Die Verarbeitung einer kardiovaskulären Erkrankung scheint besonders schwierig zu sein. Noch acht Jahre danach ist die Suizidrate erhöht. / © Getty Images/J Studios
Die UK Biobank beinhaltet klinische Daten zu einer halben Million Erwachsener im Alter von 40 bis 69 Jahren, darunter auch 63.923 Personen, die zwischen 1997 und 2020 erstmals wegen einem kardiovaskulären Ereignis in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.
Ein Wissenschaftsteam um Huan Song vom »Big Data Center« an der Sichuan-Universität in Chengdu in China hat die Biobank-Patienten mit einer Kontrollgruppe von 127.845 Personen verglichen, die den Patienten in möglichst vielen Eigenschaften ähnelten, außer dass sie nicht wegen Herzinfarkt, Schlaganfall oder einem anderen Herz-Kreislauf-Ereignis im Krankenhaus behandelt worden waren. Die Daten wurden im »Journal of the American Heart Association« veröffentlicht.
Die Patienten mit Herz/Hirn-Attacken waren im ersten Jahr nach der Entlassung aus der Klinik zu 83 Prozent häufiger wegen Angstzuständen, Depressionen, stressbedingten Störungen, Substanzmissbrauch, Psychosen oder Suizidversuchen in medizinischer Behandlung. Auch in den Folgejahren war das Risiko für psychiatrische Erkrankungen signifikant erhöht. Erst nach etwa 8 Jahren gab es keine Assoziationen mehr zu psychiatrischen Erkrankungen.