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»Cocktailparty-Effekt«

Erste Anzeichen einer Hörschwäche

Um ein guter Zuhörer oder eine gute Zuhörerin zu sein, muss man Interesse am Gegenüber mitbringen – das ist klar. Was es aber auch braucht, ist ein gutes Hörvermögen. Doch woran erkennt man, dass dieses nachlässt?
dpa
23.05.2025  11:00 Uhr

Schwächelt das Gehör, sind Gespräche mit anderen meist die Situation, in der Betroffenen erstmals auffällt, dass etwas nicht stimmt. »Denn mitunter sind es die kleinen Nuancen in der Sprache, der Tonfall oder auch das minimale Anheben oder Senken der Lautstärke, mit denen der Sprecher einer bestimmten Aussage besondere Bedeutung verleihen möchte«, sagt Eberhard Schmidt. Er ist Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (Biha). Nur wer diese Zwischentöne wahrnimmt, weiß, ob das Gegenüber zum Beispiel direkt eine Reaktion wünscht oder den Gedankengang erst einmal zu Ende bringen möchte.

Muss man sich beim Zuhören stark konzentrieren, kann das ein Hinweis sein, dass sich eine Hörschwäche anbahnt. Mitunter wird das Zuhören so anstrengend, dass sich im Laufe des Tages immer häufiger eine Müdigkeit oder Abgeschlagenheit aufbaut, schreibt das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) auf dem Portal »Gesund & aktiv älter werden«. Ein weiteres Anzeichen ist, wenn die Aufmerksamkeit schon im Verlauf des Gesprächs nachlässt.

»Cocktailparty-Effekt« funktioniert nicht mehr

Umso anstrengender wird es, wenn an einem Ort akustisch viel los ist: Musik dudelt, Teller klappern, im Rücken führen andere ein Gespräch. Dann ist die Fähigkeit zu selektivem Hören gefragt, die allerdings nur bei einem guten Hörvermögen auf beiden Ohren funktioniert. Dieses Phänomen ist auch als »Cocktailparty-Effekt« bekannt.

Gehirn und Gehör arbeiten dabei eng zusammen, um aus mehreren Schallquellen die Stimme des Gesprächspartners herauszufiltern. »Dabei werden die über beide Ohren wahrgenommenen Schallwellen in gehörte Informationen ›übersetzt‹ und zugeordnet«, erklärt Eberhard Schmidt. Besteht eine Hörschwäche, klappt das selektive Hören schlechter. Dann gehen Wörter des Gegenübers in den Umgebungsgeräuschen unter, wie Eberhard Schmidt beschreibt. Sätze kommen nur noch lückenhaft oder gedämpft an.

Doch nicht nur beim Plaudern mit anderen fällt auf, wenn das Gehör nachgelassen hat. Auch das können Anzeichen sein:

  • Körperliche Symptome: Dem BIÖG zufolge können auch bleibende Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Kopfschmerzen darauf hindeuten.
  • Hinweise des Umfeldes: Auch wenn immer mal wieder Hinweise fallen wie »Kannst du den Fernseher oder die Musik leiser stellen?« kann das auf eine Schwerhörigkeit hindeuten.

Das Problem anpacken

Wohl niemand gesteht sich gerne ein, dass er oder sie nicht mehr so gut hören kann wie früher. Viele empfinden Scham. Ein schwacher Trost: Es ist Teil des normalen Alterungsprozesses, dass die Sinneshärchen im Ohr und der Hörnerv weniger gut funktionieren, wie das BIÖG erklärt.

Auch wenn es nicht leichtfällt: Es lohnt sich, das Problem anzupacken – oder genauer gesagt: einen Termin für einen Hörtest in der HNO-Praxis oder bei der Hörakustikerin auszumachen. Bleibt Schwerhörigkeit nämlich unbehandelt, steigt das Risiko für Stürze, aber auch für Einsamkeit – Betroffene ziehen sich oft zurück.

Übrigens: Bei einer leichten Schwerhörigkeit ist ein Hörsystem oft noch gar nicht nötig. Schon kleine Veränderungen im Alltag können Erleichterung bringen. Der Klassiker: sich bei Veranstaltungen lieber in eine der vorderen Reihen setzen. »Wer etwa in einer Kirche ganz hinten sitzt, nimmt den Nachhall besonders deutlich wahr – das erschwert das Zuhören und Verstehen erheblich«, sagt Eberhard Schmidt.

Bei einer mittleren bis hochgradigen Schwerhörigkeit ist allerdings eine Versorgung mit Hörsystemen angesagt. »Sie erkennen und unterdrücken störende Geräusche bei einem Gespräch und sorgen so dafür, dass Unterhaltungen verständlich bleiben«, sagt der Experte. »Registriert ein Hörsystem gesprochene Sprache, werden die Umgebungsgeräusche automatisch heruntergeregelt.«

Wer neu ein Hörsystem hat, darf aber nicht erwarten, dass der Alltag wie vorher klingt: Gehör und Gehirn müssen sich erst einmal an den technischen Helfer gewöhnen. Das BIÖG rät daher dazu, die Hörhilfe zunächst in ruhigen Umgebungen zu tragen und erst später in Situationen mit mehr Nebengeräuschen – zum Beispiel durch Radio oder Fernseher sowie am Telefon.

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