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Getrübter Badespaß

Erste Hilfe bei Quallenstichen

Quallen gehören zu den ältesten und ursprünglichsten Tieren der Erde. Ihr Stich kann starke Schmerzen verursachen und mitunter sogar lebensbedrohend sein. Doch wie erkennt man gefährliche Quallen und wie verhält man sich im Ernstfall richtig?
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 15.06.2022  09:00 Uhr

Quallen bevölkern die Meere seit etwa 500 Millionen Jahren. Sie haben kein Hirn, kein Herz, kein Blut und keine Knochen. Ihr Körper besteht zu 95 bis 98 Prozent aus Wasser und ist lediglich aus drei Schichten aufgebaut: der Außenhaut, einer gallertartigen Zwischenschicht und einer Innenschicht mit Hohlraum als Magen. Mit ihrem Körper können die meisten Quallen nur wenig ausrichten. Einige nutzen ihn für aktive Schwimmbewegungen, längere Strecken legen sie jedoch passiv durch die Strömungsbewegungen im Meer zurück.

Hoch spezialisiert und auf Beutefang sowie Verteidigung ausgelegt sind dagegen die Fangarme der Qualle. Sie sind mit Hunderttausenden von Nesselzellen und den darin befindlichen Nesselkapseln besetzt. Bei Berührung wird aus der Nesselkapsel innerhalb weniger Millisekunden ein spiralförmig aufgewickelter, harpunenartiger Nesselfaden herausgeschleudert. Dieser dringt in die Haut des Opfers ein und injiziert das Nesselgift der Qualle. Welche Symptome dies beim Menschen hervorruft, hängt von der Quallenart und der Menge des injizierten Gifts ab.

In europäischen Gewässern muss man derzeit nach einem Quallenstich in der Regel nicht mit einer lebensgefährdenden Vergiftung rechnen. In Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer gehen die meisten Quallenunfälle auf die Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata) zurück. Die Injektion ihres Nesselgifts verursacht verbrennungsähnliche und schmerzhafte Hautreaktionen, weshalb sie umgangssprachlich oft als »Feuerqualle« bezeichnet wird. Hautentzündungen durch Feuerquallen können bis zu einem Monat anhalten. Zudem sind wiederkehrende Hautreaktionen mit Juckreiz, Rötung und Ausschlag nach dem Abklingen der akuten Reaktion möglich.

Quallen erkennen

Feuerquallen sind gut an ihrer pinken bis orangenen oder dunkelroten Färbung und den etwa tellergroßen Schirmen erkennbar. Ihre langen Tentakel erinnern zudem an die Mähne eines Löwen, weshalb sie manchmal auch unter dem Namen Löwenmähne (engl.: Lion‘s Mane Jellyfish) zu finden ist.

Wesentlich häufiger als auf Feuerquallen trifft man in Europa jedoch auf die Ohrenqualle. Sie trägt ihren Namen aufgrund der auffälligen Ohrenzeichnung auf ihrem Schirm, die bei den Weibchen rotviolett, bei den Männchen weiß bis rotorange gefärbt ist. Ohrenquallen sind für Menschen ungefährlich, da sie unsere Haut nicht durchdringen können.

In den vergangenen Jahren werden mitunter auch gefährlichere, aus tropischen Gewässern stammende Quallenarten wie die Portugiesische Galeere vor den europäischen Küsten gesichtet. Experten vermuten, dass Einflüsse wie der Klimawandel oder der Verlust natürlicher Fraßfeinde durch die Überfischung der Meere hierbei eine wichtige Rolle spielen könnten. Die Portugiesische Galeere ist an der Wasseroberfläche gut an ihrer über das Wasser hinausragenden, bläulich gefärbten Gasblase zu erkennen. Die Tentakel können einen dennoch gänzlich unvorbereitet treffen. Sie sind im Durchschnitt 9 Meter lang, können allerdings auch bis zu 50 Meter lang werden. Das Nesselgift verursacht offene Hautwunden, Übelkeit und Erbrechen. Bei schweren Vergiftungen kann es zum Herz-Kreislauf-Versagen kommen.

Wer nach Australien reist und einen Badeurlaub an den Stränden im Norden plant, sollte die Seewespe kennen. Diese gefürchtete Qualle gehört zu den Würfelquallen und ist eines der giftigsten Tiere der Welt. Im Wasser ist ihr halbtransparenter Schirm kaum sichtbar, die Tentakel können 2 bis 3 Meter lang werden. Seewespen halten sich oft küstennah und vor allem in seichtem Wasser auf, weshalb besonders gefährdete Regionen spezielle Fangnetze im Meer spannen, um die Quallen von den Stränden fernzuhalten. Dennoch gibt es jährlich Quallenunfälle mit Todesfolge. Mitunter sind auch abgerissene Tentakel, die frei im Meer treiben und von den Netzen nicht zurückgehalten werden, für Quallenstiche verantwortlich.

Laut Experten ist der beste Schutz vor einem Quallenstich, den Kontakt zu vermeiden. Im Wasser gelingt dies etwa mit einem nesselsicheren Tauch- oder Surfanzug. Findet man angespülte Quallen am Strand, sollten diese nicht berührt werden. Das Ausschleudern der Nesselfäden ist selbst bei toten Quallen noch eine geraume Zeit möglich und verursacht dieselben Symptome wie bei lebenden Tieren.

Neben der Seewespe befinden sich in tropischen Gewässern noch verschiedene andere besonders gefährliche Arten. Sie alle sind Vertreter der Würfelquallen, zum Beispiel Chiropsalmus quadigatus, auf den Philippinen als »killing jellyfish« bekannt, und Carukia barnesi mit Schirmdurchmessern von maximal 2 cm. Letztere verursacht das Irukandji-Syndrom, das mit Bauch- und Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen beginnt und zu Herzversagen und Hirnblutungen führen kann. Auch vor ihnen schützen sich Urlauber am besten durch die Kontaktvermeidung.

Hilfreich kann es zudem sein, den Strand bei Ebbe zu inspizieren. Sind viele angeschwemmte Quallen zu sehen, kann man davon ausgehen, dass auch im Meer viele anzutreffen sind. Das gilt nicht nur für die gefährlichen tropischen Quallenarten, sondern auch für die in Europa beheimateten. Werden viele Quallen oder gefährliche Arten gesichtet, werden Badende an den Stränden in der Regel davor gewarnt. Urlauber sollten dies ernst nehmen und das Wasser meiden.

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