PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Tumoren der Schilddrüse

Erste S3-Leitlinie erschienen

Die erste S3-Leitlinie zum Schilddrüsenkarzinom fasst laut Deutscher Krebsgesellschaft die aktuelle Evidenz für alle Phasen der Behandlung zusammen. Mit diesem Vorgehen sollen Diagnostik und Behandlung verbessert werden.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 30.07.2025  08:00 Uhr

Schilddrüsenkarzinome sind selten. Pro Jahr erkranken daran in Deutschland etwa 6000 Menschen. Die Prognose ist im Vergleich zu anderen Tumoren günstig. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt für Frauen bei 94 Prozent, für Männer bei 88 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass die Karzinome oft in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Etwa zwei Drittel aller Schilddrüsenkarzinome zählen zu der papillären Form. Es gibt aber auch einige andere Typen des Karzinoms, etwa das follikuläre, das medulläre und das anaplastische Schilddrüsenkarzinom. Die wichtigste Behandlungsmethode des Schilddrüsenkarzinoms ist die Operation, mit der der Tumor möglichst vollständig entfernt wird. Häufig wird dabei die komplette Schilddrüse herausgenommen. Der Koordinator der Leitliniengruppe, Professor Dr. Andreas Bockisch, empfiehlt: »Gerade bei einer seltenen Tumorart wie dem Schilddrüsenkarzinom ist es sinnvoll, sich für die Behandlung in einem zertifizierten Zentrum zu entscheiden. Hier liegt umfassende Erfahrung vor und bezogen auf die Chirurgie bedeutet das, dass die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Tumorresektion höher und die Komplikationsrate niedriger ist.«

Da verschiedene Varianten des Karzinoms Iod anreichern, können diese mit der Radioiodtherapie behandelt werden. In der Leitlinie wird informiert, wann eine solche sinnvoll ist und wann nicht. Nicht möglich ist eine Radioiodtherapie bei medullären Schilddrüsenkarzinomen. Diese entstehen aus den C-Zellen der Schilddrüse, die das Hormon Calcitonin bilden, und speichern kein Iod. Sie können nur durch eine Operation geheilt werden, haben aber eine relativ gute Prognose. Medulläre Schilddrüsenkarzinome machen etwa 5 Prozent aller Schilddrüsenkarzinome aus.

Das Thema Nachsorge wird in der Leitlinie in einem eigenen Kapitel betrachtet. Fernmetastasen und Lokalrezidive bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen treten auch nach vielen Jahren noch auf, weshalb die Leitlinienautoren dazu raten, eine Nachsorge über mindestens zehn Jahre durchzuführen. Da Rezidive aber meist in den ersten fünf Jahren nach Ersterkrankung auftreten, sind die Nachsorgeuntersuchungen in diesem Zeitraum besonders wichtig und sollen alle sechs Monate erfolgen. Nach fünf Jahren sollen sie noch alle zwölf Monate erfolgen.

Die Halssonografie, eine risikofreie Methode, hat in der Nachsorge einen hohen Stellenwert. Dazu heißt es in der Leitlinie: »Die Halssonografie soll Bestandteil jeder Nachsorgeuntersuchung sein und soll die systematische Untersuchung des Schilddrüsenbettes sowie der zentralen und lateralen Lymphabflussgebiete der Schilddrüsenregion beinhalten.«

Für den Fall von Tumorpersistenz, eines Rezidivs oder Metastasen enthält die Leitlinie Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Ein Kapitel widmet sich dabei auch der Frage, wann die Indikation zur systemischen Therapie besteht und mit welchen Medikamenten diese durchgeführt werden soll. Je nach Karzinomform und Therapiesituation könnten dann Kinasehemmer wie Sorafenib, Lenvatinib und Cabozantinib zum Einsatz kommen.

In ihrer Pressemitteilung geht die Deutsche Krebsgesellschaft auch auf das seltene, hochaggressive anaplastische Schilddrüsenkarzinom ein. Typisch sei eine schnell fortschreitende, schmerzlose Schwellung, die bei der Erstvorstellung häufig bereits Schluckbeschwerden oder Heiserkeit auslöst. Aufgrund des raschen Voranschreitens des Tumors komme es auf schnelles Handeln an.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa