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Augentropfen

Erster Rho-Kinasehemmer im Handel

Der letzte neue Wirkstoff im Dezember vergangenen Jahres heißt Netarsudil. Enthalten ist der Rho-Kinasehemmer in einer Fixkombination mit dem bekannten Wirkstoff Latanoprost. Das Präparat Roclanda® von Santen ist bei bestimmten Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension zugelassen.
Sven Siebenand
02.01.2023  12:00 Uhr

Roclanda wird zur Senkung von erhöhtem Augeninnendruck bei erwachsenen Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension angewendet, bei denen eine Monotherapie mit einem Prostaglandin oder Netarsudil eine unzureichende Augeninnendrucksenkung bewirkt. Sowohl Latanoprost als auch Netarsudil senken den Augeninnendruck, in dem sie den Abfluss von Kammerwasser steigern. Ihre Wirkmechanismen sind jedoch unterschiedlich. Der aktive Metabolit von Latanoprost wirkt als Agonist am Prostaglandin-F-Rezeptor und führt so letztlich zur Steigerung des Abflusses von Kammerwasser. Der Wirkmechanismus von Netarsudil ist ein anderer und für Arzneistoffe ein neuer. Netarsudil blockiert die Aktivität eines Enzyms namens Rho-Kinase. Rho-Kinasen sind an der Regulation verschiedener Zellfunktionen beteiligt, etwa bei der Kontraktion glatter Muskelzellen. Am Auge angewendet, steigert Netarsudil zum einen den Kammerwasserabfluss durch das Trabekel, das siebartige Geflecht im Kammerwinkel des Auges. Zum anderen führt die Kinasehemmung dazu, dass der episklerale Venendruck, der auch zum Augeninnendruck beiträgt, gesenkt wird.

Die Dosierung beträgt einen Tropfen abends in das betroffene Auge beziehungsweise die betroffenen Augen. Patienten sollten pro Tag nicht mehr als einen Tropfen in das/die betroffene(n) Auge(n) eintropfen. Wird Roclanda gleichzeitig mit anderen topischen Augenarzneimitteln angewendet, sind die jeweiligen Arzneimittel in einem Abstand von mindestens fünf Minuten anzuwenden. Aufgrund der gefäßerweiternden Eigenschaften von Netarsudil sind andere Augentropfen vorher anzuwenden. Augensalben sind als Letztes anzuwenden. PTA und Apotheker können den Patienten ferner raten, etwaige Kontaktlinsen vor dem Eintropfen zu entfernen und sie nach einer Viertelstunde wieder einzusetzen. Wie bei allen Augentropfen wird zur Reduktion einer möglichen systemischen Resorption empfohlen, den Tränensack unter dem inneren Augenwinkel für eine Minute zu komprimieren. Dies sollte unmittelbar nach dem Eintropfen erfolgen.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Roclanda gehen vorwiegend auf den Inhaltsstoff Latanoprost zurück, etwa eine mögliche Veränderung der Augenfarbe oder der Wimpern. Die Hyperpigmentierung der Iris und die Veränderungen der Wimpern zählen genauso wie Bindehauthyperämie (rote Augen) und Schmerzen an der Applikationsstelle zu den sehr häufigen Nebenwirkungen von Roclanda. Ebenso prägt sich sehr häufig eine sogenannte Vortexkeratopathie aus, das sind Ablagerungen auf der Hornhaut. Roclanda ist bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank zu lagern. Geöffnete Flaschen können vier Wochen nach Anbruch genutzt werden und sollen nicht über 25 Grad Celsius gelagert werden.

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