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Pandemie und Lockdown

Fälle von diabetischer Ketoazidose bei Kindern verdoppelt

Während des pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 hat sich in Deutschland die Zahl der Kinder mit einer teils lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung aufgrund eines unentdeckten und somit nicht therapierten Diabetes mellitus Typ 1 sprunghaft verdoppelt. Es handelt sich um eine akute metabolische Komplikation, die bis hin zum Koma beziehungsweise schwerwiegenden Spätfolgen für das Kind führen kann. Eltern sollten verstärkt auf frühe Warnzeichen achten.
Christiane Berg
09.02.2021  14:15 Uhr
Fälle von diabetischer Ketoazidose bei Kindern verdoppelt

Ein unentdeckter Diabetes mellitus Typ1 kann unbehandelt durch den erhöhten Blutzucker und Stoffwechsel-Übersäuerung (Azidose) infolge der vermehrten Bildung sogenannter Ketonkörper zu einer diabetischen Ketoazidose (DKA) und somit schweren Stoffwechselentgleisung führen.

Vom 13. März bis 13. Mai 2020 habe sich die Rate solcher DKA mit 238 Fällen gegenüber den Vergleichszeiträumen der Vorjahre nahezu verdoppelt. »Insbesondere die Fallzahl der betroffenen Vorschulkinder hat zugenommen«, warnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer aktuellen Mitteilung. Die Anzahl der Neuerkrankungen von Kindern mit Diabetes Typ 1 insgesamt habe sich dagegen nicht verändert.

Die Gründe dafür seien vielfältig. »Ein Faktor ist vermutlich die Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19«, so der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD), Dr. Thomas Kapellen. »Viele Eltern scheuen offenbar den Besuch einer Kinderarztpraxis«, so die Vermutung des Privatdozenten.

Eltern sensibilisieren

Um der fatalen Entwicklungen gegenzusteuern hat die DDG gemeinsam mit der AGPD und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) eine Aufklärungskampagne gestartet, mit deren Hilfe sie auf die Bedeutung der frühen Diagnose und Therapie eines Typ-1-Diabetes verweisen will. Kinder- und Jugendärzte sollen Eltern künftig bei den U6- und U7a-Vorsorgeuntersuchungen Ende des ersten und dritten Lebensjahres für die Warnzeichen des Typ-1-Diabetes sensibilisieren.

Zeige ein Kind entsprechende Symptome, bestehe sofortiger Handlungsbedarf, so die DDG. Denn mit jedem Tag mehr, den es unerkannt an einem Typ-1-Diabetes mit Insulinmangel und somit diabetischer Ketoazidose erkrankt ist, steige das Risiko auch für Einschränkungen der kognitiven Leistungen als Spätfolge der Erkrankung. Auch könne es zu einem diabetischen Koma mit Bewusstlosigkeit kommen. Daher, so die DGG, gehören betroffene Kinder sofort in notärztliche Behandlung.

»Bleibt eine Ketoazidose unbehandelt, kann sie schlimmstenfalls tödlich enden«, so der DDG-Vizepräsident Professor Andreas Neu. Es sei noch immer zu wenig bekannt, dass Typ-1-Diabetes zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Kindesalter zählt. »Diabetes ist keine Alterskrankheit, sie kann auch Kinder jeden Alters treffen.« Vor allem im Kleinkindalter bestehe ein erhöhtes Risiko.

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