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Medienforscher

Fake News verbreiten sich so schnell wie das Virus

Die Coronavirus-Pandemie hat in sozialen Medien eine Vielzahl von Fake News hervorgerufen. Falsche Informationen können der Gesundheit schaden, warnt der Jenaer Medienpsychologe Tobias Rothmund.
PZ/dpa
21.05.2020  09:00 Uhr

»Falschinformationen gibt es im Prinzip immer«, sagte der Jenaer Medienpsychologe Tobias Rothmund der Nachrichtenagentur dpa. Aber wenn Menschen verunsichert seien oder sich bedroht fühlten, würden sie besonders stark weiterverbreitet. Im Extremfall führten solche Falschmeldungen nicht nur zu mehr Angst und Panik, sondern schadeten der Gesundheit – etwa bei irreführenden Tipps zur Vorbeugung oder Behandlung einer Infektion, warnte der Social-Media-Forscher.

Informationen immer kritisch hinterfragen

Momentan ist jeder gefordert, Informationen kritisch zu hinterfragen, bevor er sie an Bekannte weiterleitet. So kursieren Behauptungen, der Erreger SARS-CoV-2 sterbe bei 26 bis 27 °C ab – was falsch ist, so Rothmund. In anderen Meldungen wird Luftanhalten als Schnelltest für eine Coronavirus-Infektion empfohlen oder behauptet, wegen der Pandemie würden Festnetztelefonate nach einer bestimmten Zeit unterbrochen.

In Ostthüringen sorgte ein riesiges Zelt auf dem Flugplatz Nobitz für wirre Spekulationen. Mal sollte es als Quartier für heimlich per Flugzeug eingeschleuste Flüchtlinge dienen, mal als Quarantänestation für Coronavirus-Infizierte. Tatsächlich parkt der Autokonzern VW in dem Zelt Neuwagen.

Die Corona-Pandemie mache den Menschen Angst und schaffe einen Hunger nach Informationen, konstatierte Rothmund. »Wir suchen nach Antworten und dabei stoßen Falschinformationen in Informationslücken.« Zu unterscheiden seien Informationen, die künstlich erzeugt und absichtlich falsch seien, von Meldungen mit einem wahren Kern, der aber falsch oder missverständlich dargestellt werde. Oft reiche allerdings schon eine kurze Recherche, um Fake News auf die Schliche zu kommen.

Die Quelle als Indiz für seriöse Information

Vorsicht sei immer geboten, wenn keine, ungenaue oder dubiose Quellen angegeben seien. Dabei ist nach Ansicht des Medienpsychologen niemand vor Fakes gefeit. »Es gibt für jeden Menschen die passende Falschmeldung«, betonte er. »Wenn eine Information meine Sorgen, Wünsche, Überzeugungen anspricht, dann bin ich besonders gefährdet, sie zu glauben und zu teilen.« Zudem seien impulsive und spontane Menschen stärker gefährdet, Falschmeldungen in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter oder in Messengerdiensten wie Whats-App weiterzuverbreiten. Denn dazu reicht ein schneller Klick.

Es gebe Akteure, die kommerziell Falschmeldungen verbreiten und damit im Internet Geld verdienten, weiß der Fachmann: »Da gibt es eine florierende Fake-News-Industrie.« Er sehe die Notwendigkeit, dagegen rechtlich vorzugehen und entsprechende Seiten zu verbieten. In der Coronavirus-Krise sei ihm das aber noch nicht aufgefallen. Auffällig sei jedoch, dass aus der rechtsextremen Szene versucht werde, die aktuelle Situation mit Hilfe von Fake News für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Dabei gehe es etwa darum, der Regierung Versagen vorzuwerfen oder Ausländer zu diskreditieren.

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