Fakten rund um den Orgasmus |
Ein Orgasmus setzt Oxytocin frei, ein Hormon, das das Gefühl von Nähe und Geborgenheit unterstützt. / Foto: Getty Images/Halfdark
Beim Sex bis hin zum Orgasmus wird im menschlichen Gehirn unter anderem eine Menge Dopamin ausgeschüttet. Dieses sogenannte Glückshormon sorgt für eine Art Rauschzustand, sexuelle Erregung und gute Gefühle. Außerdem wird das Hormon Oxytocin, auch Kuschelhormon genannt, freigesetzt. Es unterstützt das Gefühl von Nähe und Geborgenheit und hemmt zudem die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Auch Prolaktin wird ausgeschüttet. Dieses Hormon fördert unter anderem Beruhigung und Schlaf und führt vor allem bei Männern nach der Ejakulation zu einer Art Erregungsstopp. Nötig ist dann zunächst eine Erholungspause, bevor man wieder empfänglich für sexuelle Reize ist.
Bei Frauen kann der Höhepunkt allgemein länger anhalten als bei Männern. Ein weiblicher Orgasmus kann Studien zufolge etwa 20 Sekunden, aber auch länger zu fühlen sein, während er bei Männern oft nach ein paar Sekunden vorbei ist. Dafür geht es bei ihnen wiederum schneller: Es genügen oft wenige Minuten bis zur Ekstase, während bei Frauen in einer Studie von 2020 von etwa 13 Minuten die Rede ist.
Kurz gesagt: In heterosexuellen Beziehungen kommt der Mann häufiger. Diese Lücke zwischen Männern und Frauen nennt man auch »Gender Orgasm Gap«. Ein Forschungsüberblick aus dem Jahr 2022 zeigt als Ergebnis, dass beim Heterosex typischerweise zwischen 30 und 60 Prozent der Frauen kommen, bei den Männern sind es zwischen 70 und 100 Prozent. Die Orgasmus-Lücke schließe sich tendenziell mit zunehmender sexueller Erfahrung.
Die größten Unterschiede gibt demnach beim ersten Sex, bei dem nur 7 Prozent der befragten Frauen gegenüber 79 Prozent der Männer kamen. Der Auswertung zufolge erreichen Frauen mit festen Partnern eher einen Höhepunkt als mit unverbindlichen Bekanntschaften. Dies könne unter anderem daran liegen, dass Männer sich in festen Beziehungen tendenziell mehr um die Befriedigung ihrer Partnerin bemühen.