PTA-Forum online
Veto bei Apothekenreform

FDP will bei PTA-Vertretung nicht mitgehen

Die FDP wird dem Apotheken-Reformgesetz im Bundestag nicht zustimmen, wenn darin die PTA-Vertretungsregelung enthalten ist. Das hat der gesundheitspolitische Sprecher der Liberalen, Andrew Ullmann, beim Bayerischen Apothekertag nachdrücklich versichert.
PZ
10.06.2024  14:00 Uhr

In den bislang bekannten Eckpunkten zum Apotheken-Reformgesetz (Apo-RG) ist vorgesehen, dass erfahrene PTA vorübergehend allein eine Apotheke führen dürfen, wenn ein Apotheker aus dem Filialverbund bei Bedarf digital zugeschaltet werden kann, um bei der Beratung zu unterstützen. Trotz breiter Kritik hält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an diesen Plänen fest.

Die FDP hat bereits mehrfach signalisiert, dass sie bei dem Thema nicht mitgehen wird. Unlängst hatte die Gesundheitspolitikerin Kristine Lütke von »roten Linien« gesprochen. Und Ullmann selbst hatte im April beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands (DAV) erklärt: »Eine Veränderung der Berufsordnung im Sinne ihrer Zerstörung tragen wir nicht mit.«

Beim Bayerischen Apothekertag in München war Ullmann am Freitagabend zur politischen Diskussionsrunde aus Berlin zugeschaltet. Und erneut ging es um das Konzept »Apotheke light« – oder wie DAV-Chef Hans-Peter Hubmann es nennt: das Konzept »Pseudo-Apotheken«.

Ullmann sagte dazu: »Es kann nicht sein, dass ein freier Beruf eine solche Qualitätsminderung erleidet. Ich hoffe inständig, dass dies nicht im Gesetzentwurf auftaucht.« Auf die konkrete Nachfrage, ob die FDP dem Gesetz nicht zustimmen würde, wenn Lauterbach an seinen Plänen festhält, sagte Ullmann: »Wenn es drin ist, muss es raus, damit die FDP dem Gesetz zustimmen kann.«

Pilsinger: »Dieser Weg führt in den Abgrund«

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger sieht es genauso: »Eine Arztpraxis kann nicht ohne Arzt arbeiten, das geht auch für Apotheken nicht«, sagte er in der Diskussionsrunde. »Dieser Weg führt in den Abgrund.« Der Vorschlag zeige, welche Meinung Minister Lauterbach von den Apotheken habe. »Das lehnen wir ganz strikt ab. Wenn man einen Mangel hat, muss man die Ursachen bearbeiten und darf nicht die Qualität senken.« Pilsinger zeigte sich erleichtert über die klare Aussage Ullmanns.

Der Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, Thomas Benkert, hatte schon am Vormittag in seinem Bericht bei der Delegiertenversammlung der Kammer auf die praktischen Probleme der PTA-Vertretung hingewiesen. So könnten PTA selbst gar nicht in jedem Fall einschätzen, ob sie eine Unterstützung bei der Beratung benötigen. Und die geplanten Einschränkungen – etwa bei der BtM-Abgabe – beschneide den gesetzlichen Aufgabenbereich einer Apotheke. »Wenn eine Apotheke das nicht mehr machen kann, ist es auch keine Apotheke mehr«, so Benkert.

DAV-Chef Hubmann wies in der Diskussionsrunde am Abend zudem darauf hin, dass auch die Apothekengewerkschaft Adexa und der Bundesverband PTA (BVpta) Lauterbachs Vorschlag ablehnten. »PTA haben klar definierte Berufsfelder und wollen keine Aushilfskraft für die Apotheker sein. Das wäre der Einstieg in weitere Deregulierungen«, so Hubmann.

Diese Befürchtung teilt auch FDP-Politiker Ullmann: Eine Abwertung der Apotheke »ebnet den Weg für Ketten, das wollen wir nicht«. Die Berufsvertretung in Berlin dürfte die klaren Botschaften mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, ist doch der Erhalt der Präsenzpflicht neben einer angemessenen Honorierung eine Kernforderung der Apothekerschaft.

Der ausführliche Bericht über die Diskussionsrunde folgt. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa