Doch was, wenn man sich vertan hat, die Feiertage allein doch nicht genießen kann und die Einsamkeit an die Türe klopft? »Ich bin allein, mich mag keiner: Solche Gedanken können wir nicht verhindern – und gleichzeitig können wir lernen, damit umzugehen«, sagt Diana Huth.
Wer seine Emotionen gut regulieren kann, lässt sich von akuter Einsamkeit weniger stark vereinnahmen. Das geht Huth zufolge zum Beispiel durch Benennen: »Ich beobachte gerade, dass ich mich einsam fühle« – das heißt, ich bin nicht das Gefühl, sonst könnte ich es nicht von außen beobachten. Diese Sicht macht deutlich, dass das Gefühl auch wieder gehen wird. »Und dann hat das ursprünglich geplante Weihnachtsprogramm wieder mehr Raum.«
Apropos Programm: Fast überall gibt es rund um Weihnachten nicht nur Gottesdienste, sondern auch Konzerte und andere Veranstaltungen, wo man »unter Leute« gehen kann. Und wer möchte, kann »beispielsweise Menschen einladen, die in einer ähnlichen Situation sind«, sagt Elke Overdick. Mit anderen vernetzen, die rund um das Jahresende nicht allein sein mögen, das geht auch über Plattformen wie etwa keinerbleibtallein.net.
Oder man bietet zu den Feiertagen ehrenamtliche Hilfe an, etwa bei der Bahnhofsmission. Und: »Oft hilft es einem selbst ja auch, wenn man anderen eine Freude macht. Und wenn ich einfach nur meiner Nachbarin ein paar selbst gebackene Kekse vor die Tür stelle«, so Overdick.
Und: Wenn es emotional dennoch schwierig wird, kann ein Gespräch helfen. Auch an Feiertagen ist die Telefonseelsorge rund um die Uhr unter 0800 1110111 / 0800 1110222 oder 116 123 erreichbar.