FFP2-Masken richtig tragen |
Der Sitz, die Traugedauer, mit oder ohne Ventil – es sind viele Faktoren, die darüber entscheiden, ob eine FFP2-Maske ihren vollen Schutz entfalten kann. / Foto: Adobe Stock/zigres
Der Schutzeffekt durch eine FFP2-Maske ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) nur dann umfassend gewährleistet und höher als bei einer medizinischen Gesichtsmaske (MNS), wenn die FFP2-Maske richtig angewendet wird.
So ist ein guter Sitz bei einer FFP2-Maske entscheidend für ihre volle Schutzwirkung. Sitzt sie dicht – passend zur Gesichtsphysiognomie und abschließend auf der Haut – zieht sie sich beim Einatmen zusammen und beult beim Ausatmen etwas aus. Ein Bart kann die Schutzwirkung negativ beeinträchtigen.
Derzeit gibt es bei FFP2-Masken keine standardisierten Größen. Sitzt eine Maske nicht gut, sollte eventuell auf ein anderes Modell zurückgegriffen werden. Es kann daher sinnvoll sein, dass Apotheken sich mit verschiedenen Modellen ausstatten. Hatte eine in der ersten Welle abgegebene Maske nicht die optimale Passform, könnte bei der Abgabe in der zweiten Welle an diesen Patienten so eventuell auf ein anderes Modell zurückgegriffen werden.
Ein wichtiger Aspekt für die Schutzwirkung durch eine FFP2-Maske ist zudem die Tragedauer. Eine FFP2-Maske ist immer dann zu wechseln, wenn sie durchfeuchtet ist – was beispielsweise durch Sprechen begünstigt wird. Bei Erkältungssymptomen sollte man vom Tragen einer FFP2-Maske eher absehen, denn dann durchfeuchtet die Maske besonders schnell. Eventuelle Herstellerangaben zur Tragedauer sollten bei jedem Produkt individuell geprüft und beachtet werden.
Generell könne eine FFP2-Maske im Alltag mehrfach verwendet werden, erklärt Dr. Christian Brandt, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Vivantes – Netzwerk für Gesundheit. Voraussetzung für eine volle Schutzwirkung bei der Wiederverwendung ist allerdings, dass die Maske vorher nicht komplett durchfeuchtet war. In diesem Fall wäre die Maske sofort zu entsorgen.
Wichtig bei der Wiederverwendung ist außerdem, dass die Maske zwischendurch so gelagert wird, dass sie erstens gut trocknet und zweitens keine anderen Gegenstände kontaminieren kann – dies kann zum Beispiel durch Aufhängen der Maske gewährleistet sein.
Beim erneuten Aufsetzen der Maske sollte dann darauf geachtet werden, eventuell vorhandene Erreger von der Außenfläche nicht auf die Innenfläche zu verschleppen. Die Innenseite der Maske sollte daher bestenfalls nicht berührt werden.
Eine FFP2-Maske sollte weder durch Waschen noch durch Desinfizieren noch mithilfe einer Mikrowelle »aufbereitet« werden. Zudem kann es vorteilhaft sein, das Auf- und Absetzen von Masken als Anwender zu üben, da der Sicherheitsvorteil der Maske durch falsche Handhabe schwindet.
Treten beim Tragen der FFP2-Maske Probleme mit der Atmung auf, sollten Betroffene zunächst einmal ruhig weiteratmen. »Die Beeinträchtigung durch die Maske ist vielmehr subjektiv, als dass wirklich ernsthafte Störungen des Gasaustausches auftreten. Außer Frage steht, dass mit Maske keine sportliche Höchstleistung zu erbringen ist«, sagt Brandt.
Bestehen Atembeschwerden nach dem Absetzten der Maske fort, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das hält Brandt aber im Zusammenhang mit dem Tragen einer Maske für unwahrscheinlich. Bei Menschen mit schweren Lungenvorerkrankungen könnte das lange Tragen von FFP2-Masken rein theoretisch zu CO2-Retentionen führen, heißt es in einer offiziellen Handlungsempfehlung der Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Grundsätzlich sollten Situationen, in denen das Tragen einer Maske erforderlich ist (zum Beispiel Menschenansammlungen), möglichst vermieden werden – das gilt insbesondere für die Risikogruppen.
Bei den FFP2-Masken stehen grundsätzlich Modelle mit und ohne Ausatemventil zur Verfügung. Nur bei einer Maske ohne solch ein Ventil kann grundsätzlich von einem Fremdschutz ausgegangen werden. »Es gibt in der Pandemie keine Indikation für Masken mit Ausatemventil«, äußerte sich Brandt deutlich.
Der Einsatz von FFP2-Masken sollte nicht dazu führen, dass die allgemeingültigen Maßnahmen zur Infektionsprävention vernachlässigt werden. Auch wenn man diese Masken trägt, gilt: Abstand halten, Kontakte reduzieren, Händehygiene beachten sowie regelmäßig lüften.