Flüssigkeitsmangel kann wie eine Demenz wirken |
Ältere Menschen vergessen häufig zu trinken. Das kann sich im Extremfall in demenzähnlichen Symptomen äußern. / Foto: Adobe Stock/bilderstoeckchen
Ältere Menschen verlieren oft das Durstgefühl. Bei Sommerhitze kann sich das schnell auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken.
Sinkt die Wassermenge im Körper, kann das schnell schwerwiegende Folgen haben: Schon eine Unterversorgung von 2 Prozent kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen führen. Sinkt der Wassergehalt im Körper um mehr als 5 Prozent, kommt es zu Verwirrtheit, Desorientierung und einer Einschränkung der kognitiven Leistungen. Darauf weist das Forum Trinkwasser in einer Pressemeldung hin. So könne es dazu kommen, dass ein Mangel an Flüssigkeit fälschlicherweise dem Alter zugeschrieben oder mit einer beginnenden Demenz verwechselt werde.
Zusätzlich gefährdet sind dem Verband zufolge Menschen, die bereits an Alzheimer erkrankt sind. »Sie vergessen oder verweigern schlicht das Trinken.« Wassermangel könne bei ihnen dann schnell die Symptome der Erkrankung verstärken. »Besonders diejenigen laufen Gefahr zu dehydrieren, die nicht in einem pflegerischen Umfeld leben, sondern ihren Alltag noch weitgehend allein bestreiten«, so Dr. Stefan Koch. Experte vom Forum Trinkwasser. Er betont, wie wichtig es deshalb für Angehörige und Betreuende ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und diese mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen. »Das kann das Färben von Getränken mit Trauben- oder Holundersaft sein. Je nach Geschmackspräferenzen auch das Süßen, das Orientieren an den Vorlieben des Kranken – auch wenn sie nicht in das gewohnte Mahlzeitenschema passen.« Hilfreich könne auch das Führen eines Trinkprotokolls sein, aber vor allem auch gemeinsames Essen und Trinken mit ausreichend Zeit.