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FASD

Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft stark unterschätzt

Wenn werdende Mütter Alkohol trinken, kann das dramatische Folgen fürs Kind haben. Entwicklungsstörungen, Lernbehinderungen, Hyperaktivität – Betroffene leiden mitunter ihr Leben lang. Das Gesundheitsministerium und Fachärzte versuchen anlässlich des »Internationalen Tages des alkoholgeschädigten Kindes« am heutigen 9. September zu sensibilisieren.
dpa
09.09.2021  14:30 Uhr

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft – das Thema wird nach Meinung von Experten immer noch unterschätzt. Dem Gesundheitsministerium in Brandenburg zufolge gehen Fachleute davon aus, dass in Deutschland jährlich rund 10.000 Kinder geboren werden, die wegen Alkoholkonsums in der Schwangerschaft unter körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen leiden – sogenannten Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD). Etwa 2.200 davon sind an der schwersten Form erkrankt, dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS).

FASD nicht sofort sichtbar

Dass die Folgen in der Schwangerschaft unterschätzt werden, liegt nach Einschätzung der Cottbuser Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Kristina Kölzsch, auch daran, dass FASD nicht immer gleich erkannt wird. Die Medizinerin hat in einem Sozialpädiatrischen Zentrum, das dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus angegliedert ist, eine Beratungsstelle aufgebaut, in der Kinder bis 18 Jahren sowie werdende Mütter betreut werden. »FASD ist nicht auf den ersten Blick sichtbar, sondern man muss einfach dran denken«, berichtet Kölzsch der dpa.

Nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte ist bei Betroffenen mit FASD das Sozialverhalten beeinträchtigt, es gibt Probleme beim Lernen oder eine Intelligenzminderung. Häufig gelten sie zudem als aggressive, impulsive oder hyperaktive Störenfriede und werden so möglicherweise sogar Opfer von Mobbing. Andere sind viel zu freundlich, als dies für die jeweilige Situation angemessen wäre. Dann können sie dem Berufsverband zufolge möglicherweise sogar Opfer von Misshandlungen werden. Menschen mit FASD kann zudem der Aufbau und die Pflege von Beziehungen schwerfallen.

Fehldiagnosen und Dunkelziffer

Bei der Diagnose gebe es vor allem in Bezug auf FASD eine hohe Dunkelziffer, berichtet Annemarie Jost, Professorin für Sozialpsychiatrie an der BTU. Bei dieser Behinderung komme es beispielsweise nicht unbedingt zu Gesichtsfehlbildungen wie bei FAS. Die größte Dunkelziffer sei im Erwachsenenalter. Bei diesen Menschen würde oft eine Borderline Persönlichkeitsstörung fehldiagnostiziert, so Jost. Sie plädiert für Aufklärung, etwa durch Warnhinweise auf Alkoholflaschen, Plakate, Sticker in Kneipentoiletten und Aufklärung beim Gynäkologen, in Schwangerschaftskursen und in Schulen.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) wies zum Jahrestag noch einmal auf die erheblichen Gesundheitsrisiken hin, die mit Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verbunden sind: »Jede werdende Mutter möchte, dass ihr Kind gesund und körperlich unbeeinträchtigt das Licht der Welt erblickt. Ich bitte daher alle Schwangeren: Verzichten Sie auf Alkohol - schützen Sie Ihr Kind!«

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