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Fortbildungen in der Apotheke

Eine hohe Fach- und Beratungskompetenz ist für jede Apotheke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das dazu erforderliche Wissen ständig auf dem aktuellen Stand zu halten, bedeutet allerdings oft eine permanente Herausforderung. Jede PTA sollte daher regelmäßig geeignete Maßnahmen für die persönliche Fortbildung ergreifen.
Andreas Nagel
22.07.2020  12:30 Uhr

In fast allen Berufen reicht eine einmalige Ausbildung für die dauerhafte Tätigkeit im erlernten Beruf heutzutage nicht mehr aus. In einer Zeit ständigen Wandels ist die Bereitschaft zur permanenten Fortbildung immer wichtiger geworden. Die Aktualisierung und Weiterentwicklung des eigenen Wissens erhöht meist auch die Freude an der beruflichen Tätigkeit, weil man sich fachlich sicherer fühlt und positive Rückmeldungen von Chefs, Kollegen und Kunden für die guten Leistungen erhält. Eine gezielte Fortbildung kann außerdem die Übernahme neuer oder zusätzlicher Tätigkeiten ermöglichen und damit im Einzelfall auch ein höheres Gehalt rechtfertigen.

Bevor PTA oder Apotheker sich für eine bestimmte Fortbildungsveranstaltung entscheiden, sollten sie zunächst ihren persönlichen Fortbildungsbedarf definieren. Die Frage, die sie sich dabei stellen können, lautet: »Welches Wissen ist heute und in Zukunft für mein berufliches Tätigkeitsfeld erforderlich?« Klassische Fortbildungen sind meist in den Bereichen pharmazeutisches Fachwissen, Produktkenntnisse und Kenntnisse über gesetzliche Vorschriften angesiedelt. Vielleicht besteht aber auch ein Fortbildungsbedarf im nichtfachlichen Bereich bei den sogenannten »soft skills« beispielsweise im Umgang mit schwierigen Kunden oder bei der Realisierung von Zusatzverkäufen.

Informationsquellen finden

Ist der individuelle Fortbildungsbedarf definiert, müssen geeignete Informationsquellen festgelegt werden, mit denen dieser abgedeckt werden kann. In den meisten Fällen wird die Fortbildung durch eine Kombination mehrerer Informationsquellen und Maßnahmen erfolgen.

Fachzeitschriften sind eine besonders wichtige Informationsquelle für jedes Apothekenteam. Gemeinsam mit der Apothekenleitung sollte das Personal festlegen, wie eine regelmäßige und zeitnahe Auswertung der Fachzeitschriften sichergestellt werden kann. Hierbei stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • Variante 1: Fachzeitschriften werden durch die Apothekenleitung ausgewertet und wichtige Artikel an die Mitarbeiter weitergegeben.

  • Variante 2: Fachzeitschriften werden zentral ausgelegt zum Beispiel im Pausenraum oder Back-Office. Die Mitarbeiter dokumentieren durch Namenszeichen und Datum auf dem Titelblatt der Zeitschrift die Kenntnisnahme.

  • Variante 3: Die Auswertung der Fachliteratur wird nach Tätigkeitsschwerpunkten oder nach Fachzeitschriften auf die Mitarbeiter verteilt. Auf jeder Mitarbeiterbesprechung berichtet der zuständige Mitarbeiter jeweils kurz über wichtige Informationen aus »seiner« Zeitschrift.

PTA können bei der Lektüre der Fachzeitschriften auch auf die Ankündigung von neuen Fachbüchern achten und der Apothekenleitung gegebenenfalls geeignete Titel zum Erwerb vorschlagen. Alle Fachbücher können in der Apotheke an einem zentralen Ort zu einer Bibliothek zusammengefasst werden.

Aktuelle Informationen können zudem über die Newsletter und Faxe der Berufsorganisationen (Kammern, Verbände, ABDA) bezogen werden. Auch hier sollten die Informationen an einem zentralen Ort ausgelegt und die Kenntnisnahme von jedem Mitarbeiter durch ein Namenszeichen dokumentiert werden. Zur schnellen Klärung von aktuellen Zweifelsfragen können Online-Datenbanken oder Auskunftsstellen der Kammern und Verbände herangezogen werden. Alle Mitarbeiter sollten die verfügbaren Recherche- und Auskunftsmöglichkeiten kennen und nutzen können.

Vor Ort lernen

Für die Fortbildung durch Präsenz- und Onlineseminare haben die regionalen Apothekerverbände und -kammern ein umfangreiches Seminarprogramm zu aktuellen Themen, aber auch Kurse für Neu- und Wiedereinsteiger. Die Seminarprogramme sollten ebenfalls in der Apotheke sichtbar und frei zugänglich sein, damit alle Mitarbeiter ihre »Wunschseminare« in eine Liste eintragen können. Die Genehmigung und Anmeldung zum Seminar erfolgt dann durch die Apothekenleitung. Der Fortbildungsplan mit den gebuchten Seminaren aller Mitarbeiter wird an einem zentralen Ort ausgelegt, damit alle Mitarbeiter erkennen, welche Seminare von den Kollegen besucht werden. Bei Bedarf können vor dem Seminarbesuch vom jeweiligen Seminarteilnehmer aktuelle Fragen der Kollegen zum Vortragsthema gesammelt und dann im Seminar mit den Referenten geklärt werden.

Auch E-Learning mit einer Lernsoftware am PC oder in Lernportalen im Internet ist eine effektive Fortbildungsmöglichkeit. Interessierte können sich die Lernzeit selber einteilen und es fallen weder Fahrtkosten noch Fahrtzeiten an.

Inhouse-Schulungen eignen sich besonders zur Vermittlung von Produktwissen zum Beispiel über neue Arzneimittel einzelner Hersteller. Hier kann im Team auch sofort entschieden werden, welches von mehreren geeigneten Präparaten vorrangig angeboten werden soll. Kleiner Tipp: Nach der Schulung gegebenenfalls eine kurze Zusammenfassung für diejenigen Kollegen erstellen, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten.

Individueller Weiterbildungsplan

Fällt es schwer, regelmäßig Zeit für die persönliche Weiterbildung zu finden, kann ein konkreter Fortbildungsplan helfen. Darin können PTA feste Termine für den Besuch von Seminaren und für das Lesen von Fachliteratur einplanen. So besteht nicht die Gefahr, dass Fortbildungsmaßnahmen aus zeitlichen Gründen nicht wahrgenommen werden oder einzelne Maßnahmen im Berufsalltag wieder in Vergessenheit geraten. Interessierte könnten beispielsweise beschließen, zur persönlichen Fortbildung jährlich mindestens vier Seminare des LAV zu besuchen und jeden Freitag eine Stunde für das Lesen von Fachzeitschriften zu verwenden.

In den meisten Fällen wird die Aufnahme neuen Wissens über die oben genannten Informationsquellen ausreichen, um die Anwendung im Apothekenalltag zu gewährleisten. Bei komplexen Vorgängen kann es im Einzelfall sinnvoll sein, Checklisten oder Formulare als Arbeitshilfen zu erstellen, die dann von allen Mitarbeitern einheitlich genutzt werden. So wird ein Vergessen wichtiger Informationen oder Arbeitsschritte vermieden und zudem eine einheitliche Arbeitsweise aller Mitarbeiter sichergestellt.

Wissen speichern

Klären Sie in einem Teamgespräch , welche neuen Informationen innerhalb des Teams oder zwischen den Filialen weitergegeben werden sollen und auf welche Weise diese erfolgen soll beispielsweise durch Mitarbeiterbesprechungen, Mitarbeiter-Rundschreiben, Aushänge am »Schwarzen Brett«, durch Emails oder ein eigenes Intranet.

Mitarbeiterbesprechungen eignen sich in besonderem Maße zur Weitergabe von neuem Fachwissen aus kürzlich besuchten Seminaren. Wenn der Seminarteilnehmer die wichtigsten Seminarinhalte in einem kurzen Vortrag für alle Kollegen zusammenfasst, wird mit wenig Zeitaufwand ein hoher Wissenstransfer erreicht. Alternativ können die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Seminar schriftlich fixiert und an die Kollegen verteilt werden. Detailfragen können dann bei Bedarf in der Seminarbroschüre nachgelesen werden.

In einem zentralen »Facharchiv« können alle wichtigen Informationen nach einem übersichtlichen Ablageplan beziehungsweise nach Themengebieten archiviert und für alle Mitarbeiter zugänglich gemacht werden. Typische Bestandteile des Facharchivs können neben Fachzeitschriften, Fachbüchern und Seminarbroschüren auch Produktinformationen, Firmenordner mit Produktübersichten des betreffenden Herstellers, Patienten-Informationsblätter zu bestimmten Erkrankungen und wichtige Internetadressen sein.

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