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Weinrebe

Füllhorn an gesunden Stoffen

Sie liefert nicht nur einen edlen Tropfen, fast alle ihre Pflanzenteile haben vielversprechende oder bereits bewährte Inhaltsstoffe für die Gesundheit zu bieten. Der Verein NHV Theophrastus hat deshalb die Weinrebe zur Heilpflanze des Jahres 2023 gekürt.
AutorBarbara Döring
Datum 15.08.2022  09:00 Uhr

Seit 2003 wählt der Verein NHV Theophrastus jährlich eine »Heilpflanze des Jahres«, um ihre gesundheitsfördernden und heilenden Eigenschaften bekannter zu machen. Nach 20 Jahren steht für 2023 ein Gewächs im Mittelpunkt, dass laut der Jury Genuss und Arznei verbindet: die Weinrebe (Vitis vinifera). »Der Weinstock hält besonders in seinen Früchten und Kernen, ja selbst in seinen Blättern eine Fülle heilkräftiger Stoffe für uns bereit«, sagt der Vorsitzende des Wahlgremiums Konrad Jungnickel.

Die Weinrebe ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Schon vor 8000 Jahren wurden im Nahen Osten Wildreben angebaut, um aus den gepressten Trauben Wein herzustellen. Als Urheimat des Weinstocks gilt der Kaukasus. Heute kultivieren Weinbauern auf der ganzen Welt zahlreiche verschiedene Sorten. In Europa sorgten die Römer für die Verbreitung der Pflanze bis in den Norden. Wahrscheinlich aus ganz praktischen Gründen: Für sie war es weniger mühsam, die Rebstöcke über die Alpen ins besetzte Germanien zu trans-portieren als die schweren Weinamphoren. Im 8. Jahrhundert wurde Wein zum wichtigsten Volksgetränk. Denn Trinkwasser war damals oft stark verschmutzt und nicht genießbar.

Vielversprechendes Resveratrol

Wein ist kein Durstlöscher, darüber besteht heute Einigkeit. Doch in Maßen genossen wird ihm immer mal wieder ein gewisser gesundheitlicher Nutzen zugesprochen. Verantwortlich dafür könnte der im Rotwein enthaltene Pflanzenstoff Resveratrol sein. Er schützt als Teil des pflanzeneigenen Immunsystems den Weinstock vor Pilzen, Bakterien, Viren und UV-Strahlung. Resveratrol stammt aus den Traubenschalen und kommt in geringen Mengen auch in Traubenkernen, Stielen und Wurzeln des Weinstocks vor. Er zählt zur Gruppe der Polyphenole und hemmt Entzündungsfaktoren, die zum Beispiel bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle spielen.

Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass Resveratrol zudem vor Krebs schützende Eigenschaften besitzt, die Insulinsensitivität verbessert und sogar lebensverlängernd wirkt. Ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist bislang nicht belegt. Um die gesundheitlichen Vorteile ausreichend hoher Resveratrol-Konzentrationen zu nutzen, ohne Schäden durch Alkohol zu befürchten, könnten Supplemente sinnvoll sein. In Anti-Aging-Kosmetik soll Resveratrol eine hautstraffende Wirkung entfalten.

Rotes Weinlaub für die Venen

Während Forscher die möglichen Anwendungsgebiete von Resveratrol noch untersuchen, sind die Inhaltsstoffe der herzhandförmigen Blätter des Weinstocks bereits lange bewährt. Extrakte aus den roten Laubblättern (Vitis viniferae folium rubrum) enthalten Anthocyane, Flavonoide und Gerbstoffe, die Beschwerden bei Venenleiden lindern. Sie wirken antioxidativ, verbessern die Mikrodurchblutung der Kapillaren und hemmen entzündungsfördernde und gewebsschädigende Enzyme. Extrakte aus Rotem Weinlaub stabilisieren bei systemischer Anwendung das Endothel der Venen, sodass Flüssigkeit nicht mehr so leicht ins Gewebe austreten kann. Schwellungen und Schmerzen werden so gelindert.

Venenleiden sind weitverbreitet, bei 50 bis 90 Prozent der Bevölkerung zeigen sich mehr oder weniger starke Veränderungen der Venen. Sie entstehen, wenn mit zunehmendem Alter die Elastizität der Gefäße und die Funktion der Venenklappen nachlässt. Diese sorgen normalerweise dafür, dass Blut entgegen der Schwerkraft von den Füßen zum Herzen fließen kann. Weiten sich die Venen und erschlaffen die Klappen, staut sich das Blut und »versackt« im Gewebe. Übergewicht kann das Problem noch verstärken. Zu langes Sitzen und insgesamt zu wenig körperliche Aktivität sind weitere Risikofaktoren für Venenprobleme. Denn Bewegung trägt zum Blutfluss bei, indem die Muskeln wie eine Art Pumpe das Blut durch die Venen drücken. Man spricht dabei auch von der Muskelpumpe.

Gegen schwere Beine

Oft schwellen die Beine im Laufe des Tages an, besonders, wenn Betroffene lange gestanden oder gesessen haben. Im Sommer bei hohen Temperaturen sind die Beschwerden meist stärker ausgeprägt. Auch Besenreiser sind erste Zeichen für eine Venenschwäche. Später kommen Schmerzen und Schwellungen hinzu. Es können Wadenkrämpfe auftreten und Krampfadern entstehen.

Zubereitungen aus Rotem Weinlaub werden bei Venenleiden innerlich und äußerlich angewandt. Die Wirksamkeit der innerlichen Anwendung ist durch Studien mit guter Evidenz belegt. Laut der S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Varikose« bewirkt die Einnahme eine signifikante Rückbildung der Schwellungen. Schmerzen, Schwere- und Spannungsgefühl werden ebenfalls gelindert. Für die Patienten ist es wichtig zu wissen, dass bei der Einnahme der Präparate etwas Geduld gefragt ist. Sie sollte regelmäßig und über einen längeren Zeitraum erfolgen, da mit der vollen Wirkung erst nach einigen Wochen zu rechnen ist.

Um akute Beschwerden zu lindern, kommt der Extrakt aus Rotem Weinlaub traditionell auch äußerlich zur Anwendung, wenn auch hier die Wirksamkeit nicht durch Studien belegt ist. Entsprechende Venencremes sollten regelmäßig vom Fuß hin zum Oberschenkel einmassiert werden. Gelzubereitungen haben an warmen Tagen den Vorteil, dass sie gleichzeitig angenehm kühlend wirken. Die äußerliche Anwendung lässt sich mit der Einnahme des Extrakts kombinieren und ist auch möglich, wenn Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Wertvolles aus Traubenkernen

Nicht nur die Blätter und Traubenschalen der Weinrebe liefern nützliche Inhaltsstoffe. Die Traubenkerne enthalten reichlich Öl, dass zu mehr als der Hälfte aus Linolsäure besteht. Sie zählt zu den mehrfach ungesättigten, essenziellen Fettsäuren, die dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Linolsäure trägt dazu bei, die Zellmembranen flexibel zu halten, und hat in Form von Ceramiden in der Epidermis eine wichtige Funktion für die Hautbarriere und den Wasser-Haushalt. Das enthaltene Vitamin E wirkt als Antioxidans zudem oxidativem Stress entgegen. Traubenkernöl ist ähnlich zusammengesetzt wie Sonnenblumenöl und hat einen feinen nussigen Geschmack. Damit dieser erhalten bleibt, empfiehlt sich das Öl vor allem für Speisen, die nicht erhitzt werden.

In Kosmetika eingesetzt, wirken die Inhaltsstoffe des Traubenkernöls gegen Reizungen, Lichtschädigungen und Altersflecken. Extrakte aus Traubenkernen enthalten zudem antioxidative Polyphenole, die in Anti-Aging-Produkten wie Cremes, Masken und Seren ihre zellschützenden Eigenschaften entfalten.

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