Für den Nachwuchs sorgen |
Isabel Weinert |
05.04.2023 16:00 Uhr |
Die Generation Z hat eigene Vorstellungen auch vom Berufsleben. Das kann auch den Arbeitsplatz Apotheke bereichern. / Foto: Adobe Stock/Mirko Vitali
»Viele PTA gehen in absehbarer Zeit in Rente, die Situation, zu wenig PTA zu haben, soll laut Schätzungen auf 90 Prozent der Apotheken ansteigen«, so Gregor. Modellprojekte wie das des Apothekers Clemens Tründelberg, bei dem Apothekenleitende angehende PTA bereits während der Ausbildung finanziell unterstützen, begrüßt sie ausdrücklich. Es sei darüber hinaus auch wichtig, dass Chefinnen und Chefs den eigenen Führungsstil und ihre Werte in Bezug auf die Arbeit immer wieder auf den Prüfstand stellten. »Wenn man die Generation Z begeistern möchte, braucht man andere und neue Ideen, als es in den vorhergehenden Generationen der Fall war«, so Gregor. Sie rät dazu, Coachings wahrzunehmen, um die Apotheke in puncto Personal möglichst zukunftsfest aufzustellen. Es sei auch von großer Bedeutung, die Mitarbeitenden, die oft vier Generationen entstammten, immer wieder zueinanderzubringen. In vielen Apotheken funktioniere das, in einigen jedoch auch nicht. »Das zeigen die Anrufe von zahlreichen PTA bei uns, die unter anderem deshalb unzufrieden sind mit ihrer Situation in der Apotheke.«
Es sind also nicht nur monetäre Anreize, die den Nachwuchs locken können, sondern speziell auch ein Konzept der Mitarbeiterführung, das die jungen Menschen und deren Vorstellungen einbindet. Dazu könne zum Beispiel gehören, dass Weiterbildungen finanziert würden. Denn: »PTA brauchen auch die Chance, in individuell erwünschtem Maß Karriere zu machen«, sagt Gregor. Leider sei diese Chance im PTA-Reformgesetz nicht eingeräumt worden.
»Mein Ideal wäre, dass wir PTA irgendwann zwei Wege anbieten könnten, einer davon wäre eine Karrieremöglichkeit über eine Fachhochschul-Ausbildung. Der andere wäre die PTA in der Apotheke, die mit Gold schon jetzt gar nicht aufzuwiegen ist“, erklärt die erfahrene PTA. Die Möglichkeit einer Akademisierung müsse auf jeden Fall der Arbeit in der Apotheke dienen, nicht derjenigen in der Industrie. »Hier gibt es schon viele Wege.« Die Inhalte eines FH-Studiums sollten idealerweise digital angeboten werden, damit PTA weiter in der Apotheke arbeiten und Geld verdienen könnten.
Eine weitere Möglichkeit, PTA zu generieren, sei die, Menschen einzustellen, die aus ihrem Herkunftsland flüchten mussten. »Das ist nicht ganz leicht, weil es bei unserem sogenannten reglementierten Beruf einer behördlichen Erlaubnis bedarf. Und die Behörden sind derzeit stark belastet, weil viele Menschen aus Gesundheitsfachberufen ihre Anerkennung in Deutschland wünschen«, so Gregor. Positiv sei, dass mittlerweile viele PTA-Schulen Nachschulungen für Geflüchtete anböten, das sei allerdings noch nicht flächendeckend umgesetzt.
Was Gregor und dem BVpta vor allem wichtig ist: Alle Gestalter sollten zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. »Wir können nur gemeinsam etwas erreichen, denn wir sitzen alle im selben Boot«.