PTA-Forum online
Kommunikation von Nebenwirkungen

Gefahr durch den Nocebo-Effekt

In der Medizin geht es viel um Risiken und Nebenwirkungen. Doch dieser Fokus kann Patienten erst recht krankmachen. Placebo-Forscher wollen zeigen, wie stark eine positive Kommunikation den Erfolg von Therapien steigern kann.
dpa
07.06.2023  11:45 Uhr

Placebo-Effekt nur als Add-on

Dabei dürfe der Placebo-Effekt in der Schulmedizin aber immer nur ein Zusatznutzen zu einer wissenschaftlich fundierten Behandlung sein, betonen die Forschenden. Genau in diesem Zusatznutzen sehen sie auch den entscheidenden Unterschied zur Homöopathie und anderen alternativen Heilmethoden. Heilpraktiker machten im Umgang mit ihren Patienten ohne Zweifel vieles richtig, indem sie sich Zeit nähmen, Rituale einbauten, gut informierten, sagt Bingel. »Das sind alles Aspekte, wo wir fragen müssen: Haben wir die in der Medizin verloren?«

Sie betont aber auch: »Die Homöopathie beruht auf einem Wirkmodell, das nach aktuellem wissenschaftlichem Stand nicht existiert. Da täuscht man einen Patienten. Und das wollen wir ausdrücklich nicht, wenn wir uns den Placebo-Effekt in der wissenschaftlichen Medizin zunutze machen.«

Bingel wünscht sich, dass die richtige Kommunikation mit Patienten für Mediziner genauso selbstverständlich zur Aus- und Weiterbildung gehört wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Bislang entwickele sich dieser Bereich eher langsam. »Für einen Arzt lohnt es sich finanziell auch mehr, eine weitere apparative Diagnostik zu machen, als mit dem Patienten mal in Ruhe zu sprechen.« Das müsse sich ändern. Bei Medikamenten empfiehlt sie, neben dem juristisch nötigen Beipackzettel noch eine Patienteninformation dazuzulegen, die verständlich über die Wirkweise und vor allem über den Nutzen des Wirkstoffs informiert.

Langfristig könnte der Placebo-Effekte schon gleich in der Medikamentenentwicklung berücksichtigt werden. Dann, so hofft die Professorin, könnte ein neues Medikament am besten gleich zusammen mit einem individuell anpassbaren Informationspaket auf den Markt kommen – und mit dem Hinweis, dass der Wirkstoff am besten in Verbindung mit einem begleitenden Arztgespräch funktioniert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa