Gefahr durch zu viel Jod |
Isabel Weinert |
13.02.2025 15:00 Uhr |
Algen stecken in vielen verschiedenen Produkten. Die Deklaration zum Inhaltsstoff Jod ist allerdings häufig mangelhaft. / © Adobe Stock/vovan
In Meeresalgen stecken je nach Art der Alge zwischen 500 und 1.100.000 Mikrogramm Jod pro 100 Gramm Trockenmasse, so die Verbraucherzentrale. Die Schwankungen hängen zum Beispiel ab vom Zeitpunkt der Ernte, dem Gewässer, der Sonneneinstrahlung und der Wuchstiefe der Alge. Eigentlich sollten Verbraucherinnen und Verbraucher vor zu viel Jod bei Verzehr eines Algenprodukts durch entsprechende Kennzeichnung geschützt sein. So fordert das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) ab einem Jodgehalt von 2000 Mikrogramm pro 100 Gramm Trockenmasse Warnhinweise, aus denen hervorgeht, dass zu viel Jod der Funktion der Schilddrüse schaden kann. Zudem, so die Verbraucherzentrale, sollten sowohl der Jodgehalt als auch die maximale Verzehrmenge angegeben sein.
Zu viel Jod schadet der Schilddrüse ebenso wie zu wenig. Ein dauerhafter Jodüberschuss scheint Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse zu fördern, vor allem die Entwicklung einer Hashimoto-Thyreoiditis. Bei Menschen mit einer latenten oder auch erwiesenen Schilddrüsenüberfunktion wie Morbus Basedow verstärkt die Zufuhr von Jod die Überfunktion.
Ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen, in dessen Rahmen 142 algenhaltige Produkte untersucht wurden, darunter etwa Fisch-, Fleisch- und Wurstersatzprodukte, Algentofu, Misosuppe, Gewürze, Getränke, Tees, Aufstriche, Soßen und Pestos, ergab, dass 56 Produkte eines Warnhinweises sowie Angaben des Jodgehakts und der maximalen täglichen Verzehrmenge bedurften, bei zwei Dritteln davon diese Kennzeichnung aber entweder unvollständig war oder fehlte.
Für einen sicheren Konsum gibt die Verbraucherzentrale Hessen folgende Tipps: