Gehen hilft bei PAVK – wenn es praktiziert wird |
Strukturierter Gefäßsport kann dazu beitragen, dass die Strecke, die die Patienten schmerzfrei zurücklegen können, sich wieder verlängert, und dass ihre Lebensqualität zunimmt. / Foto: Adobe Stock/oneinchpunch
Auch wenn es anstrengend ist und womöglich schmerzhaft: Gehen ist eine der effektivsten Therapien bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK). Als intensives, strukturiertes Gehtraining wird es in den Behandlungsleitlinien des auch Schaufensterkrankheit genannten Leidens einstimmig empfohlen. Dennoch nehmen noch nicht einmal 12 Prozent der PAVK-Patienten tatsächlich an einem solchen Training teil, wie eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) ergab.
Der Grund für diese Untertherapie überrascht und ist keineswegs in einer mangelnden Therapieadhärenz begründet. Als Grund führten die 235 stationär aufgenommenen befragten PAVK-patienten hauptsächlich einen Mangel an Informationen an: Nur eine Minderheit war von ärztlicher Seite ausreichend über die Bedeutung des Trainings informiert worden. Auch konkrete Kursangebote vor Ort waren den Betroffenen weitgehend unbekannt – ebenso wie vielen behandelnden Medizinern.
In einer parallel durchgeführten Umfrage unter den DGG-Mitgliedern zeigte sich, dass auch die behandelnden Ärzte »oft keinen Überblick über die lokale Versorgungssituation haben«, heißt es in der Pressemitteilung der Gesellschaft. Nur ein gutes Drittel der Befragten habe ein strukturiertes Gehtrainingsangebot vor Ort sowie eine Ansprechperson nennen können. Die DGG appelliert daher an ihre Mitglieder, an der Etablierung solcher Sportgruppen mitzuwirken.