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Verhaltenstipps

Gemobbt vom Vorgesetzten? 

Mobbing bei der Arbeit durch Vorgesetzte kommt manchmal unübersehbar daher, mitunter aber auch so um die Ecke und derart subtil, dass der Nachweis überaus schwierig sein kann. PTA-Forum sprach mit Adexa-Juristin Minou Hansen darüber, wie Opfer am besten vorgehen.
Isabel Weinert
10.05.2024  13:00 Uhr

PTA-Forum: Wie sollte ein(e) PTA als Erstes vorgehen, wenn er/sie das Gefühl hat, vom Vorgesetzten ungerecht behandelt zu werden?

Hansen: Am besten ist es, das Thema möglichst unmittelbar anzusprechen. Wenn es ein konkreter Vorfall ist, sollte man den Betreffenden gleich ansprechen – jedenfalls dann, wenn man in der Lage ist, das sachlich zu tun. Wenn man sehr aufgewühlt ist, kann man das entweder ansprechen (»Ich bin noch richtig betroffen darüber, was eben passiert ist ...«) oder notfalls auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. 

Ein Vorteil der direkten Konfrontation ist, dass die Erinnerung noch frisch ist, der Nachteil kann eine zu große Emotionalität sein. Wartet man bei abwertendem Verhalten zu lange, dann besteht die Gefahr, dass sich dieses verfestigt. Und dass man gesundheitlichen Schaden nimmt und vielleicht so verunsichert ist, dass man sich selbst infrage stellt. Es kann sinnvoll sein, die Vorfälle zu dokumentieren. Auch hier muss man aber aufpassen, dass man sich nicht in der Opferrolle einrichtet, sondern aktiv an einer Lösung arbeitet.

PTA-Forum: Ab welchem Verhalten eines Vorgesetzten kann man von »Mobbing« sprechen?

Hansen: Mobbing ist per Definition ein zielgerichtetes Verhalten von einer gewissen Dauer. Ein einmaliger Vorfall ist noch kein Mobbing. Hinter dem Verhalten von Vorgesetzten oder Kolleg:innen muss ein gewisser Plan stehen, die oder den Mobbing-Betroffenen auszugrenzen oder (verbal) anzugreifen.

PTA-Forum: Welche Instrumente sollten in Apothekenteams etabliert sein, um Mobbing möglichst zu verhindern beziehungsweise schnell zu beenden?

Hansen: Es sollte möglich sein, Probleme anzusprechen. Eine gute Fehlerkultur ist günstig. Wenn es häufiger Mobbing-Vorwürfe gibt, könnte eine Mobbing-Beauftragte installiert werden. Teambuilding-Maßnahmen können Mobbing vorbeugen. Als Vorgesetzte kann man deutlich machen, dass ein wertschätzender Umgang gewünscht ist und Mobbing sanktioniert wird. Auch als Kollege oder Kollegin kann man einschreiten, wenn man bemerkt, dass jemand ausgeschlossen werden soll.

PTA-Forum: Wann ist es sinnvoll für Mitarbeitende, den Rechtsweg zu beschreiten, welche Voraussetzungen sollten dafür gegeben sein?

Hansen: Ein Rechtsstreit wegen Mobbing ist ein steiniger Weg. Bevor man diesen beschreitet, sollte man sich versichern, dass man auch tatsächlich die Kraft und Nerven hat, ein gerichtliches Verfahren durchzustehen. Die Gegenseite wäre die Apothekenleitung, die das Mobbing geduldet hat. Man muss also zum einen die Mobbing-Vorfälle beweisen können und ebenso, dass man die Apothekenleitung informiert und zur Abhilfe aufgefordert hat. Nach unserer Erfahrung reagieren die Leitungen auf solche Vorwürfe. Ansonsten sollte man derartige Arbeitsplätze schnellstmöglich wechseln, um keine gesundheitlichen Probleme zu bekommen.

PTA-Forum: Vielen Dank für das Gespräch.

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