PTA-Forum online
Neu im April

Gentherapie für Augenerkrankung

Im April kam die Gentherapie Voretigen Neparvovec (Luxturna® 5 x 1012 Vektorgene/ml Konzentrat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Novartis Pharma) auf den deutschen Markt. Sie dient der Behandlung von Patienten mit Sehverlust aufgrund einer vererbten Netzhautdystrophie, die durch bestimmte Mutationen verursacht wurde. Eine Erblindung im frühen Lebensalter ist bei dieser Erkrankung keine Seltenheit.
Sven Siebenand
17.04.2019  12:00 Uhr

Voretigen Neparvovec darf angewendet werden, wenn die Patienten noch über genügend funktionsfähige Zellen in der Netzhaut verfügen und wenn die Erkrankung durch Mutationen im Gen RPE65 verursacht wird. Dieses Gen kodiert für das RPE65-Protein, welches für das Funktionieren von Netzhautzellen erforderlich ist. Aufgrund einer Mutation fehlt den Betroffenen dieses Protein, was zum fortschreitenden Sehverlust bis hin zur völligen Erblindung führt. Luxturna besteht aus einem Virus, das intakte Kopien des RPE65-Gens enthält. Wenn das Mittel in das Auge injiziert wird, transportiert das Virus das Gen in die Zellen der Netzhaut und befähigt diese, das fehlende Protein zu bilden. Die Netzhautzellen arbeiten wieder besser und das Fortschreiten der Erkrankung wird verlangsamt.

Das neue Medikament wird unter aseptischen Bedingungen als Einzelinjektion in den hinteren Teil jedes Auges unter die Netzhaut gespritzt. Vorher wird eine Anästhesie vorgenommen, die Pupille des zu behandelnden Auges muss erweitert werden und ein Breitspektrum-Mikrobizid wird topisch appliziert.

Das zweite Auge sollte mindestens sechs Tage nach dem ersten behandelt werden. Drei Tage vor der ersten Injektion erhalten die Patienten ein Corticoid zur Immunsuppression, damit das Risiko für eine Abstoßungsreaktion reduziert wird. Auch nach der Injektion erhalten die Patienten über zwei Wochen ein Glucocorticoid. Die Einleitung des immunmodulatorischen Behandlungsplans für das zweite Auge sollte demselben Schema folgen und an die Stelle des immunmodulatorischen Behandlungsplans für das erste Auge treten. Das Mittel darf nicht bei Vorliegen einer Augeninfektion oder -entzündung angewendet werden. Vor Einleitung der Therapie muss der Patient laut Fachinformation auf Symptome einer aktiven Infektionserkrankung jeglicher Art untersucht werden. Liegt eine solche Infektion vor, muss der Start der Behandlung verschoben werden.

Sehr häufig beobachtete Nebenwirkungen von Luxturna sind eine erhöhte Versorgung des Auges mit Blut, die zur Augenrötung führt, Katarakt sowie erhöhter Augeninnendruck. In den Wochen nach der Behandlung kann es auch vorübergehend zu Sehstörungen kommen. PTA und Apotheker können dazu raten, aufgrund eines erhöhten Infektionsrisikos am Auge Schwimmbadbesuche und anstrengende körperliche Aktivitäten für eine bestimmte Zeit zu vermeiden. Aus Vorsichtsgründen sollten Schwangere nicht mit Luxturna behandelt werden. In der Stillzeit ist zu entscheiden, ob die Mutter das Stillen unterbricht oder ob auf die Gentherapie verzichtet wird. Abschließend ein Hinweis zur Aufbewahrung: Konzentrat und Lösungsmittel müssen tiefgekühlt bei Temperaturen von - 65 °C und darunter gelagert sowie transportiert werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa