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Schadstoffe

Geschirr aus Bambus: Von wegen umweltfreundlich und gesund

Bambusgeschirr gilt als umweltfreundliche Alternative zu Einweggeschirr. Es ist leicht, bruchfest und mit Bambusfasern angereichert. Überwiegend besteht die sogenannte Bambusware jedoch aus Melamin-Formaldehyd-Harz, das bei höheren Temperaturen Schadstoffe freisetzen und zum Gesundheitsrisiko werden kann. Darauf weisen nun das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hin.
AutorKontaktKatja Egermeier
Datum 27.11.2019  13:00 Uhr

Beim Einfüllen von heißem Kaffee oder Tee in die »to-go-Becher« aus Melamin-Formaldehyd-Harz (MFH) könnten beispielsweise »bedenkliche Mengen« schädlicher Chemikalien in das Getränk übergehen, teilt das BVL mit. Das Amt führt Ergebnisse zu 56 Produkten an, die 2018 in Deutschland untersucht wurden: Bei einem Viertel wurde der Grenzwert für Melamin, in rund jedem zehnten Fall der für Formaldehyd überschritten. Besonders bedenklich sei, dass die Übergänge von Melamin in die jeweiligen Lebensmittel bei mehrfacher Nutzung der Produkte sogar noch anstiegen.

»Aus gesundheitlicher Sicht sind diese Produkte nicht in jedem Fall für die Verwendung als Geschirr geeignet«, erklärt auch BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Selbst Kindertassen und -schalen sowie Campinggeschirr seien häufig aus diesem Kunststoff. Für seine Risikobewertung lagen dem BfR Ergebnisse zur Freisetzung von Formaldehyd aus 366 Bechern, Tassen und Schalen aus herkömmlichem MFH sowie überwiegend »Bambusware« vor. Zur Untersuchung einer Melamin-Freisetzung wurden 291 Gegenstände untersucht.

Neben den hohen Freisetzungsmengen an Melamin und Formaldehyd bei höheren Temperaturen hätten Langzeittests des BfR gezeigt, dass der Kunststoff durch den Kontakt mit heißen Flüssigkeiten angegriffen werde. Aus der Bambusware lösten sich häufig sogar mehr dieser gesundheitsschädlichen Stoffe als aus herkömmlichen Melamin-Harz-Bechern. Die gesundheitlich tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) sei bei einigen Bechern um das 30-fache für Erwachsene und um das 120-fache für Kleinkinder überschritten gewesen. Für Erwachsene, die regelmäßig Kaffee aus solchen Mehrwegbechern trinken, sowie für Kleinkinder, die täglich heiße Milch, Tee oder Folgenahrung aus Bambusware-Geschirr zu sich nehmen, bestehe ein gesundheitliches Risiko.

Das BfR empfiehlt daher, keine heißen Speisen oder Getränke aus Bambusware oder herkömmlichem MFH-Geschirr zu sich zu nehmen und es auch nicht zum Erhitzen in der Mikrowelle zu benutzen. In Verbindung mit kalten oder lauwarmen Lebensmitteln sei die Verwendung dagegen unbedenklich.

Ein weiterer Kritikpunkt des BfR: »Bambusware« werde häufig als umweltfreundlich, biologisch abbaubar oder ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt beworben. MFH sei jedoch ein Kunststoff, der nicht biologisch abbaubar ist – auch dann nicht, wenn ihm natürliche Füllstoffe zugesetzt wurden.

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