Gesunder Mund im Alter |
Katja Egermeier |
28.10.2021 10:30 Uhr |
Probleme mit Zähnen oder Zahnersatz sollten im Alter nicht zum Grund werden, nichts mehr zu Lachen zu haben. / Foto: Getty Images/Yaraslau Saulevich
Die Mundgesundheit der Deutschen entwickelt sich positiv, sowohl im Hinblick auf die Entstehung von Karies als auch von Parodontitis. In der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie des Instituts der Deutschen Zahnärzte ist sogar von einem Trend die Rede, der »in diesem quantitativen Ausmaß bemerkenswert erscheint«. Laut Bericht zieht sich dieser positive Trend zudem durch alle Altersgruppen und Sozialschichten der Gesellschaft.
Dieses Fazit kommt für die Initiative Pro Dente nicht von ungefähr. Die Zahl der jüngeren Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren, die eine gute Mundgesundheit aufweisen, habe sich in den letzten zwanzig Jahren sogar verdreifacht. Das betreffe vor allem die Zahnlosigkeit bei älteren Menschen, erklärt Professorin Ina Nitschke von der Universität Leipzig und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ).
Sicherlich sei Zahnpflege für ältere Menschen häufig nicht so leicht zu bewerkstelligen, doch Beschwerden im Mundraum minderten die Lebensqualität und erschwerten die Teilnahme am sozialen Leben. Denn Probleme mit Zähnen, Zahnfleisch oder Prothesen beeinträchtigen häufig das Kauen, Schlucken, Sprechen und sogar das Lachen, wie die Initiative Pro Dente schreibt. Die sorgfältige Pflege von Zähnen, Mund sowie Zahnersatz und -prothesen sei daher sehr wichtig – neben den zweimal jährlichen Kontrolluntersuchungen bei einem Zahnmediziner und einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung.
Eine schlechte Zahn- und Mundgesundheit wiesen häufig ältere Menschen mit Pflegebedarf auf, erklärt Nitschke. Dabei seien schmerzende Zähne, eine sich ausbreitende Parodontitis oder eine drückende Prothese gerade für diese Menschen schwierig und unangenehm. Ein Drittel von ihnen sei nicht in der Lage, sich eigenständig um die Zahnpflege oder Prothesenreinigung zu kümmern, geschweige denn, sich einen Zahnarzttermin zu organisieren und eine Praxis aufzusuchen.
Familienangehörige oder Pflegepersonal haben die Möglichkeit, sich diesbezüglich Hilfe über Erklärvideos der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) zu holen. Auf Youtube sind zwölf dieser Videos mit den wichtigsten Hinweisen zur Mund- und Zahnpflege bei Pflegebedürftigen zu finden. Es gebe zudem auch Zahnärzte, die Pflegebedürftige zu Hause oder in einem Seniorenheim untersuchen und teilweise auch behandeln können, so Nitschke.