Gesundheit gehört auf den Stundenplan |
Katja Egermeier |
06.06.2025 10:00 Uhr |
Viele junge Menschen wünschen sich Unterstützung in Gesundheitsfragen. Warum also nicht gleich als Schulfach etablieren? / © Getty Images/Thomas Barwick
Für die repräsentative Studie befragten sie 1150 Personen im Alter von 14 bis 34 Jahren. Das Ergebnis ist eindeutig: Die große Mehrheit (84 Prozent) möchte in der Schule gerne besser über Gesundheit und Vorsorge informiert werden. 81 Prozent wünschen sich sogar ein extra Schulfach dafür. Auch eine Schulgesundheitsfachkraft, die bei gesundheitlichen Fragen unterstützt, wäre für 64 Prozent der Befragten wünschenswert.
Nicht gemeint sind im Übrigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und Sportunterricht, die laut der Hälfte der Befragten tatsächlich stattfinden. Vielmehr gebe es Nachholbedarf bei Themen wie Stressbewältigung, Vorsorgeuntersuchungen und chronischen Krankheiten, so die Vivida BKK. Gerade Stress sei aus Sicht von fast drei Viertel der 14- bis 17-Jährigen dafür verantwortlich, dass sie sich nicht rundum gesund fühlen. Zudem ist erwiesen, dass Jugendliche, die unter chronischem Stress stehen, beispielsweise anfälliger für ungesunde Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Chips sind.
Ein eigenes Schulfach Gesundheit würde zudem nicht nur Gesundheitswissen vermitteln und beispielsweise ein Umfeld schaffen, in dem die jungen Menschen lernen, mit Stress und Ängsten umzugehen, sondern auch helfen, Fakten von subjektiven Meinungen zu unterscheiden. »In sozialen Medien wie Tiktok oder Instagram prasseln unzählige Tipps und Trends auf sie ein – viele davon sind jedoch widersprüchlich oder schlichtweg falsch«, erklärt die Gesundheitsexpertin bei der Vivida BKK Sina Knöpfle. Dass junge Menschen sich ihre Informationen zu gesundheitlichen Fragestellungen überwiegend über Youtube, Tiktok oder Wikipedia beschaffen, zeigte kürzlich auch die Sinus-Jugendstudie 2024/2025 der Barmer Krankenkasse.
Der Wunsch nach einem eigenen Schulfach Gesundheit ist laut der Krankenkasse weder neu noch vorübergehend. Bereits vor zehn Jahren sprachen sich 74 Prozent der Befragten dafür aus – und seit 2021 wurde auch die Marke von 80 Prozent überschritten.