PTA-Forum online
Untersuchung

Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten oft falsch eingeschätzt

Wie schädlich E-Zigaretten für die Gesundheit sind, schätzen viele Raucher offenbar falsch ein. Einer repräsentativen Studie zufolge glauben mehr als ein Drittel der Raucher und ehemaligen Raucher, dass sie sogar schädlicher als herkömmliche Zigaretten sind.
Verena Schmidt
12.12.2022  13:30 Uhr

Im Rahmen der DEBRA-Studie (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten) waren von Juli 2019 bis April 2021 insgesamt 6097 Raucher und Ex-Raucher, die vor weniger als zwölf Monaten aufgehört hatten, mündlich und computergestützt befragt worden. Die Teilnehmer waren zwischen 14 und 94 Jahre alt. Studienautorin Dr. Stephanie Klosterhalfen vom Universitätsklinikum Düsseldorf stellte am vergangenen Donnerstag bei der 20. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg einige Ergebnisse der Untersuchung vor.

»Eine Frage im Rahmen der Untersuchung war: Wie gesundheitsschädlich sind Tabakerhitzer, E-Zigaretten und normale Tabakzigaretten im Vergleich?«, berichtete Klosterhalfen. 35,1 Prozent stuften dabei E-Zigaretten als schädlicher als normale Tabakzigaretten ein. 33,8 Prozent hielten Tabakerhitzer für gesundheitsschädlicher als Zigaretten. Fast die Hälfte der Befragten glaubte, dass E-Zigaretten schädlicher als Tabakerhitzer sind. »Nur die Hälfte der Befragten schätzte die Gesundheitsschädlichkeit von Zigaretten im Vergleich zu den anderen beiden Produkten richtig ein«, so Klosterhalfen.

Zur Erinnerung: Bei normalen Zigaretten wird fermentierter Tabak verbrannt, wobei eine Vielzahl krebserregender Substanzen entsteht. Die batteriebetriebenen Tabakerhitzer sind seit 2017 auf dem deutschen Markt. Hier wird der Tabak auf 250 bis 350 °C erhitzt, das Aerosol, das dabei entsteht, wird inhaliert. E-Zigaretten besitzen einen Tank mit einem Liquid, das über eine Heizspirale erhitzt und verdampft wird. Sie enthalten keinen Tabak, das Liquid kann allerdings nikotinhaltig sein. E-Zigaretten gelten daher im Vergleich zu Zigaretten und Tabakerhitzern als am wenigsten gesundheitsschädlich, wenngleich sie nicht gänzlich unbedenklich sind.

Falsche Vorstellungen zum Risiko der unterschiedlichen Produkte sind Klosterhalfen zufolge am weitesten bei Personen mit geringer Bildung verbreitet. »Die Befragten überschätzten häufig das relative Risiko von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakerhitzern und Zigaretten«, so die Gesundheitsökonomin. Hier seien ergänzende Studien nötig, um zu verstehen, wie es zu solchen Fehleinschätzungen kommt. Klosterhalfen sprach sich auch für Aufklärungskampagnen aus, die Informationen über die gesundheitsschädliche Wirkung der verschiedenen nikotin- und tabakhaltigen Produkte im Vergleich zueinander geben.

Wie schädlich die E-Zigarette ist und ob sie bei der Rauchentwöhnung helfen kann, darüber streiten auch Experten. Suchtmediziner PD Dr. Tobias Rüther vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München betonte bei der Konferenz für Tabakkontrolle: »Alle neuen Konsumformen sind weniger schädlich als die Zigarette. Raucher sterben an Verbrennungsprodukten, nicht am Nikotin.« Die Datenlage spreche dafür, dass E-Zigaretten durchaus auch zur Rauchentwöhnung geeignet sind. Dennoch sollte die leitliniengerechte Entwöhnung immer bevorzugt werden: »Das Beste, was Raucher tun können, ist Leitlinien-gemäß aufzuhören«, so Rüther. Die S3-Leitlinie »Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung« empfiehlt unter anderem eine Nikotinersatztherapie, Medikamente wie Bupropion und Vareniclin sowie eine Verhaltenstherapie.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa