Gezerrt, geprellt, gerissen |
Barbara Döring |
09.11.2022 15:00 Uhr |
Betroffene können einiges tun, um die Heilung von Muskelverletzungen zu unterstützen. Wichtig ist in jedem Fall, umgehend nach der PECH-Regel zu handeln und die Bewegung beziehungsweise den Sport zu unterbrechen (Pause = P). Die betroffene Stelle sollte so schnell wie möglich gekühlt werden (Eis = E), um die Schwellung im Rahmen zu halten und den Schmerz zu lindern. Je nachdem, was gerade verfügbar ist, eignen sich dafür Coolpacks oder Eiswürfel, die in ein Tuch eingewickelt werden oder ein feuchter kalter Wachlappen.
Ein Druckverband, der an der verletzten Stelle angelegt wird, sorgt für Kompression (engl. Compression = C), sodass die Blutzufuhr verringert wird und ins Gewebe ausgetretene Flüssigkeit leichter abtransportiert wird. Das Hochlagern (= H) der betroffenen Gliedmaße verhindert ebenfalls, dass sich die Schwellung ausdehnt. Sport ist erst einmal tabu, bis die Verletzung ausgeheilt ist und der Muskel wieder fit für Belastungen ist.
Wenn ein Unfall passiert und der Muskel verletzt wird, hat man im wahrsten Wortsinn PECH gehabt. Mit diesem Begriff lässt sich gut merken, was am besten zu tun ist, um die Folgen im Rahmen zu halten.
P = Pause
E = Eis
C = Compression
H = Hochlagern
Um die Schmerzen und Entzündungen zu lindern, sind schmerzstillende Salben oder Gele mit Ibuprofen, Diclofenac oder Felbinac hilfreich (zum Beispiel Thermacare® Schmerzgel, Voltaren®, Doc® Ibuprofen Schmerzgel). Auch pflanzliche Wirkstoffe haben sich bei Muskelverletzungen bewährt: Salben mit Arnikablüten-Tinktur oder dem Extrakt aus Beinwellwurzel wirken antientzündlich, schmerzstillend und abschwellend (zum Beispiel Profelan®, Kytta®, Traumaplant®). Wer geruchsempfindlich ist, kann etwa auf eine geruchsneutrale Variante von Kytta zurückgreifen.
Bei stärkeren Beschwerden wie Muskelrissen kann die Einnahme von Schmerztabletten oder -kapseln etwa mit Ibuprofen oder Diclofenac sinnvoll sein. Die Heilung von Muskelverletzungen lässt sich durch die Einnahme von Enzymen unterstützen, die entzündliche Prozesse schneller abklingen lassen (zum Beispiel Wobenzym®). Während in der ersten Zeit nach der Verletzung Wärme gemieden werden sollte, sind nach der Akutphase Anwendungen mit Wärmepflaster, -salben oder -cremes für die Heilung hilfreich und werden als angenehm empfunden (zum Beispiel ABC, Voltaren, Finalgon®). Bei einem Muskelfaserriss, zum Beispiel an der Wade, kann ein Tapeverband während der Heilungsphase dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die normale Funktionalität zu erhalten.