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Morgenländischer Lebensbaum

Giftiger Trauerbaum auf Friedhöfen

Der Morgenländische Lebensbaum ist auch bekannt als Zaun- oder Heckenthuja. Die Bezeichnung und Zuordnung zur Gattung Thuja ist allerdings veraltet. Heute stellt der Lebensbaum eine eigene Gattung namens Platycladus dar, in der er die einzige Pflanzenart ist.
Katja Egermeier
05.02.2020  09:00 Uhr
Meist unter Thuja bekannt, ist der Lebensbaum eine beliebte immergrüne Hecken- und Gartenpflanze. / Foto: Getty Images/mikroman6
Die männlichen Zapfen sind gelblich-grün, oval und werden nur 2 bis 3 mm lang. / Foto: Getty Images/ Carmen Hauser
Thuja werden gerne als Sichtschutz gepflanzt. Ihre ursprüngliche Säulenform sieht man wie hier eher selten, da sie gerne zu kompakten Hecken zurechtgestutzt werden. / Foto: Getty Images/ MaYcaL

Botanik und Bestimmung

Der Lebensbaum ist weit verbreitet und kann unterschiedliche Wuchsformen und Färbungen aufweisen. Als Strauch oder Baum wird das immergrüne Nadelholz 5 bis 10 Meter hoch. Die dünne Rinde ist grau- bis orangebraun und löst sich längs in dünnen langen Fasern ab. Die Blätter sind schuppenförmig und zur Reifezeit mit aufrecht stehenden Zapfen besetzt.

Der Morgenländische Lebensbaum ist eine einhäusige Pflanze. Es sind also weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanzen vorhanden. So sind die männlichen, gelblich-grünen Zapfen oval und nur 2 bis 3 mm lang. Die erst bläulich-grün bereiften, weiblichen Zapfen sind am Anfang kugelförmig. Bei der Reife werden sie oval, rotbraun und etwa 10 bis 15 mm groß.

Vorkommen und Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat des Lebensbaums ist im Osten und Norden Amerikas. In Europa wird er seit mehreren hundert Jahren angepflanzt und ist beliebt als Ziergehölz in Parks, Anlagen, Gärten und auf Friedhöfen.

Gifte und Gefahren

Lebensbäume enthalten ätherisches Öl, in dem vor allem α- und β-Thujon, aber auch Sabinen, Campher und Flavonoide enthalten sind.

Das ätherische Öl kann bei Berühren zum Beispiel der Zweigspitzen eine starke Reizwirkung haben und zu Rötungen und Juckreiz auf der Haut führen.

Beim Verzehr von Pflanzenteilen sind Schleimhautreizungen möglich. Es kommt zuerst zu Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall, der mit heftigen Schmerzen einhergehen kann.

In seltenen Fällen treten Nieren- und Leberschäden sowie Krämpfe auf. Auch Bewusstseinsstörungen bis zum Koma sind möglich. Der Tod kann durch eine Lähmung des Zentralnervensystems eintreten.

Grad der Gefährlichkeit

in kleinen Mengen gering bis mäßig, bei Missbrauch besteht Lebensgefahr

Vergiftung, was tun?

Bei oraler Aufnahme von Pflanzenteilen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Gabe von medizinischer Kohle und Polyethylenglycol, letzeres wird in der Pharmazie auch Macrogol genannt, kann verhindern, dass das ätherische Öl im Magen-Darm-Trakt resorbiert wird.

Bei Krämpfen sind die Benzodiazepine Diazepam oder Midazolam ausreichend. Auftretende Koliken können mit 0,5 mg Atropin behoben werden. Auf eine Intubation mit der nachfolgenden Beatmung sollte man immer vorbereitet sein.

Gut zu wissen

In Europa, wo der Lebensbaum erst im 17 Jahrhundert eingeführt wurde, gilt er auch als Trauerbaum. Er ist daher häufig auf Friedhöfen zu finden und verkörpert als immergrünes Gewächs das ewige Leben, das die Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits bewacht. 

Die Bezeichnung Thuja, wie der Lebensbaum im deutschen Sprachraum gerne genannt wird, geht auf das griechische »thýein« (lateinisch tus/thus = Weihrauch) zurück und bedeutet »ein Rauchopfer darbringen«. Tatsächlich sollte mit dem Lebensbaum als Räucherpflanze oder auch als Wächter auf Friedhöfen einst das Böse vertrieben werden. 

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