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Ursachen und Behandlung

Glücksspielsucht erkennen und bekämpfen

Spätestens wenn der Gewinn fast egal ist und man vielleicht mehr als nur sein eigenes Geld verspielt, hat man ein Suchtproblem. Spielsucht ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und eine Herausforderung für Betroffene, aber auch das Umfeld. Was die Ursachen sind und wie man es in den Griff bekommen kann.
dpa
09.04.2024  14:30 Uhr

»Die Gründe für die Entwicklung einer Glücksspielsucht sind häufig vielfältig. Grundsätzlich verbinden die meisten Menschen mit dem Spielen – auch dem Glücksspiel – Spaß, Spannung und Unterhaltung«, erklärt eine Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Lockt ein Geldgewinn, sind Glücksspiele für manche besonders reizvoll.

»Die Spiele selbst sind zum Teil auch sehr attraktiv gestaltet mit Licht- und Klangeffekten, die bei manchen Menschen einen regelrechten Kick auslösen können«, so die BZgA-Sprecherin. Nutzen Menschen das Spielen, um etwa persönliche Belastungen, negative Gefühle, Stress und Ärger zu verdrängen oder zu vergessen, bestehe ein erhöhtes Risiko für eine Suchtentwicklung.

Dabei gibt es Abstufungen je nach Art des Spiels: »Das hat mit verschiedenen Spielmerkmalen zu tun, zum Beispiel der Ereignisfrequenz«, sagt Professorin Nina Romanczuk-Seiferth, Expertin für Verhaltenssüchte und Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der MSB Medical School Berlin. Ihr zufolge bergen besonders Spielautomaten, Sportwetten, Poker, aber auch etwa Roulette im Casino ein hohes Suchtpotenzial. Im Gegenzug sei Lotto ein Glücksspiel, bei dem man relativ wenig anfällig für die Entwicklung einer Abhängigkeit sei.

Wie kann man erkennen, ob jemand süchtig nach Glücksspiel ist?

Zum Beispiel am Kontrollverlust und an steigenden Einsätzen: Die Erkrankung äußert sich durch sogenanntes Gedankenkreisen, heißt es von der BZgA: Betroffene denken dauernd ans Spielen, berufliche und soziale Verpflichtungen werden nachrangig, Beziehungen leiden. Ein Schlüsselmerkmal für Glücksspielsucht ist der Verlust der Kontrolle über das Spielen, das Ausmaß und die Dauer der Spielaktivitäten.

Typisch ist auch das Spielen mit immer höheren Einsätzen, oft über das verfügbare Budget hinaus. Hier besteht auch große Überschuldungsgefahr. Auch das Spiel als Coping-Strategie kann ein Indiz sein: Das bedeutet, dass sich der Reiz des Spiels mit der Zeit von dem tatsächlichen Geldgewinn hin zur Erwartung des potenziellen Gewinns verlagert, was eine wichtige Rolle im motivationalen System des Gehirns spielt, so Romanczuk-Seiferth. »Am Anfang kann das sein, dass ich erst mal nur dem Reiz erliege, Geld zu gewinnen – und dass ich dann aber später spiele, um Stress abzubauen oder mit negativen Gefühlen umzugehen.« Hilft das Daddeln dabei selbst ohne den Gewinn, wird's kritisch.

Ein weiteres Warnsignal ist das sogenannte »Loss Chasing«: »Wenn jemand das Weiterspielen damit begründet, die Verluste vom Vortag ausgleichen zu wollen, ist das sehr typisch für eine problematische Entwicklung.« Und dann ist da noch der defensive Umgang mit dem Problem: Betroffene tendieren dazu, »herunterzuspielen, wie groß das Ausmaß ist, wenn er oder sie darauf angesprochen wird«, sagt Romanczuk-Seiferth.

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