Grünes Licht für Covid-19-Medikament Paxlovid |
Die oral einzunehmenden antiviralen Covid-19-Medikamente sollen schwere Covid-19-Verläufe bei Risikopatienten verhindern. (Symbolbild) / Foto: Getty Images/Plyushkin
Die Zulassung von Paxlovid® umfasst die Behandlung von Covid-19 bei Erwachsenen, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verkauf haben. Wie auch bei den Covid-19-Impfstoffen ist die Zulassung an Bedingungen geknüpft, zum Beispiel ist der Hersteller verpflichtet, weitere Daten nachzureichen, die die positive Nutzen-Risiko-Bilanz untermauern.
Im Rahmen einer Studie konnte Paxlovid Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle bei Patienten mit Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf signifikant reduzieren. Die Einnahme erfolgte innerhalb von fünf Tagen nach Beginn der Symptome. 0,8 Prozent (8 von 1039) der Patienten, die Paxlovid einnahmen, waren im Monat nach der Behandlung länger als 24 Stunden im Krankenhaus, verglichen mit 6,3 Prozent (66 von 1046) der Patienten, die Placebo erhielten. Während es unter Paxlovid keine Todesfälle gab, waren es unter Placebo neun. In der Studie waren die meisten Patienten mit der Delta-Variante infiziert. Daten weisen aber darauf hin, dass Paxlovid auch bei Omikron und anderen Varianten wirkt.
Paxlovid wird offenbar schon bald zur Verfügung stehen: Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden bereits eine Million Packungen Paxlovid geordert. »Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten«, so Lauterbach.
Abgabe, Vergütung und Abrechnung laufen analog zu Molnupiravir (Lagevrio®). Für Paxlovid sollen Apotheken die Bund-PZN 17977087 verwenden. Im Gegensatz zu Paxlovid hat Lagevrio noch keine Zulassungsempfehlung der EMA erhalten, befindet sich aber im Verfahren.
Paxlovid enthält eine Wirkstoffkombination: Nirmatrelvir hemmt die Vermehrung von SARS-CoV-2, indem es ein wichtiges virales Enzym (Protease) blockiert. Dieses Enzym braucht das Virus für die Replikation. Ritonavir hilft wiederum, den Abbau von Nirmatrelvir zu verlangsamen. So bleibt es für für längere Zeit in höheren Konzentrationen im Körper aktiv. Patienten nehmen über fünf Tage zweimal täglich jeweils drei Tabletten ein, und zwar jeweils zwei 150-mg-Tabletten mit Nirmatrelvir plus eine 100-mg-Tablette Ritonavir. Zu möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.