Gut vernetzt in Rezeptur und Labor |
Caroline Wendt |
12.10.2024 12:00 Uhr |
Eine runde Sache: Dr. Michael Hörnig führte auch dieses Jahr interessierte Besucher zum Thema Rezeptur über die Messe. / © DAC/NRF
Ob PTA, Apotheker oder Apothekenleiterin: Die Arbeitsbereiche Rezeptur und Labor sind für alle relevant. Dr. Michael Hörnig, Leiter des DAC, stellte beim Rundgang über die Messe vier Firmen vor, die ihre Produkte und Neuheiten präsentierten.
Zunächst ging es zu dem Unternehmen NKH Halle, welches unter dem Markennamen Apomix® Grundlagen für die Rezeptur herstellt. Außerdem wird Bulkware produziert, beispielsweise Zinkoxid-Creme oder Verreibungen. Hörnig weiß den Vorteil von fertigen Verreibungen – ob bestellt oder selbst in der Apotheke hergestellt – zu schätzen: »Ein Aspekt ist der Arbeitsschutz, weil in der Rezeptur nicht mehr mit dem konzentrierten, gegebenenfalls gesundheitsschädlichen Wirtstoff gearbeitet werden muss, sondern nur noch mit der Verdünnung.« Zudem werde auch die Einwaage dadurch genauer. Denn für eine einzelne Rezeptur sind manchmal nur kleinste Mengen an Wirkstoff nötig, das kann Probleme bei der Einwaage bereiten.
Anschließend ging es weiter zur Herstellung. Dafür führte Hörnig die Besucher zum Messestand der Firma Wepa. Neben dem neusten Modell des Topitec®-Mischsystems konnten die Teilnehmer auch das Nahinfrarot-Spektroskopie-Gerät Apotec®-NIR-System betrachten. Das besondere an der neuen Generation: Die Geräte sind alle untereinander über den Apotec®-connect-Gerätemanager vernetzt. Die Daten können direkt an das Laborprogram LabXpert, welches Wepa in Zusammenarbeit mit Pharma4U entwickelt hat, übermittelt werden. Auch Waagen können Teil des Prozesses sein.
Weitere Informationen zum webbasierten Programm LabXpert gab es am Stand von Pharma4U. Rezepturen, Defekturen, Ausgangsstoffprüfungen und ganz neu auch das Taxieren von Rezepturen: Alle Schritte können innerhalb des Programms inklusive der Plausibilitätsprüfung oder Risikobeurteilung erledigt werden. Zudem sind alle NRF-Vorschriften und der NRF-Rezepturenfinder mit eingebunden. »Sind alle Arbeitsschritte miteinander verknüpft und auch mit Zeitstempel digital erfasst, ist bei einfachen Rezepturen und Defekturen kein Vieraugenprinzip und auch keine Gehaltsbestimmung nötig«, hob Hörnig hervor.
Am Stand von DAC und NRF gab es zum Abschluss noch Informationen zum Kinderformularium. Die kostenfreie Datenbank umfasst inzwischen 650 Monografien, in denen PTA und Apotheker Informationen zur Anwendung von Arzneimitteln bei Kindern finden können. Neben der richtigen Dosierung sind hier beispielsweise auch Informationen zu kinderspezifischen Nebenwirkungen oder der Mörserbarkeit von Tabletten zu finden.