Gute Laune garantiert |
Herbstliche Atmosphäre an der Ruth-Pfau-Schule: Die Adexa-Mitglieder freuten sich über einen gelungenen Fortbildungstag. / Foto: Bianca Schmidt/Adexa
Die meisten psychischen und physischen Erkrankungen gehen mit Schlafstörungen einher, so Apothekerin Claudia Peuke in ihrem Vortrag. Aber auch bestimmte Persönlichkeitsstrukturen und Lebenssituationen machen anfällig für derartige Probleme; dazu kommt oft das Handy im Schlafzimmer oder andere ungünstige Rahmenbedingungen (Schlafhygiene!). Leiden in »normalen« Jahren etwa 25 bis 30 Prozent der deutschen Bevölkerung unter Ein- und/oder Durchschlafstörungen, so seien es aktuell sogar vier von fünf Personen, so Apothekerin Claudia Peuke in ihrem Vortrag.) Dafür sorgt der dauerhafte Stress, der mit Corona, dem Ukrainekrieg und dessen Auswirkungen wie der hohen Inflation zu tun hat.
Wie sollten Betroffene beraten werden, die mit ihren Schlafproblemen in die Apotheke kommen? Was gilt es von ihnen zu erfragen – hier geht es um Stichworte wie Wechselwirkungen, Unverträglichkeiten oder vegane Lebensweise. Neben den vorgestellten pflanzlichen Arzneimitteln, Homöopathika, H1-Antihistaminika, Tryptophan oder dem derzeit vielbeworbenen Melatonin gelte die kognitive Verhaltenstherapie als eine leitliniengerechte und wirksame Empfehlung, betonte Peuke zum Abschluss. Diese wird auch von den Kassen als Regelleistung übernommen. Allerdings sind die langen Wartezeiten ein Schwachpunkt.
Was bewegt Menschen zu sexistischen, rassistischen, homophoben beziehungsweise migrantenfeindlichen Aussagen und Parolen – oder zu anderen gruppenbezogenen menschenfeindlichen Äußerungen? Und wie kann man am Arbeitsplatz Apotheke zeigen, dass man diese Haltung nicht teilt? Diesen Fragen gingen die Teilnehmenden in einem interaktiven Vortrag zusammen mit Johannes Karl von der Agentur für Changemanagement Goldjungs.Berlin nach.
Viele fühlen sich in solchen Situationen unsicher oder gar sprachlos. Hier sei es wichtig, sich klarzumachen: Was ist eigentlich mein Ziel? Will ich ein Statement setzen – oder zuhören und eine Beziehung aufbauen oder aber eine inhaltliche Diskussion führen? Wie kann ich mich schützend vor angegriffene Kolleginnen oder Kollegen stellen? Mit Rationalität komme man in solchen Situationen oft nicht weiter, betonte Karl. Einem Stammkunden könnte man aber antworten: »Ich habe Sie immer als korrekten Menschen erlebt, aber diese Aussage macht mich fassungslos.« Wichtig sei zumindest so ein kurzes, aber klares und hörbares Statement, empfahl der Referent, bevor man sich dann nach einer kurzen Pause der weiteren Beratung widmet.
Ende November erhalten viele Adexa-Mitglieder auch ihr 13. tarifliches Monatsgehalt ausgezahlt. In Zeiten hoher Preissteigerungen ist das ein besonders willkommener finanzieller Anspruch, der sich aus § 18 des Bundesrahmentarifvertrags beziehungsweise des RTV Nordrhein ableitet. Beim Wechsel des Arbeitsplatzes, der Stundenzahl oder der Berufsjahresgruppe ergeben sich dazu oft Fragen, die Minou Hansen, Leiterin der Adexa-Rechtsabteilung, klären konnte. In ihrem Vortrag ging es außerdem um aktuelle Themen und Gesetzesänderungen wie beim Nachweisgesetz oder der Übertragung von Urlaubsansprüchen ins Folgejahr. Die Teilnehmenden nutzten auch die Gelegenheit, ihre eigenen Fragen zu den angesprochenen Punkten loszuwerden.
Nach Abschluss des dritten Vortrags standen noch viele Gruppen in angeregten Gesprächen zusammen. Hansen und ihre Kolleginnen Nicole Brendel (Organisation) und Bianca Schmidt (Regionale Geschäftsstelle Mitte & Ost) sowie Birgit Engelmann (Beirat Mitte & Ost, Berufsgruppenleitung PI) freuten sich über viel positives Feedback und einen rundum gelungenen Tag, der vom Team der Ruth-Pfau-Schule wie in den Vorjahren tatkräftig unterstützt wurde. Ein großes Dankeschön dafür!