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Parodontitis 

Gute Mundhygiene kann vor schwerem Covid-19-Verlauf schützen

Ein guter Zustand von Zähnen und Zahnfleisch ist in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig. Der Grund: Parodontitis-Patienten haben ein vielfach erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.  
Katja Egermeier
26.03.2021  14:30 Uhr

Patienten, die unter Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang oder Mundgeruch leiden oder bereits eine diagnostizierte Parodontitis haben, sollen Professor Dr. Benjamin Ehmke, Direktor der Klinik für Parodontologie und Zahnerhaltung am UKM (Universitätsklinikum Münster), zufolge auf jeden Fall ihren Zahnarzt aufsuchen und die regelmäßigen Termine zur Prophylaxe wahrnehmen.

Eine aktuelle, internationale Studie habe gezeigt, dass Patienten mit Parodontitis, unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes, ein bis zu 8-fach höheres Risiko haben, einen ungünstigen Verlauf der COVID-19-Infektion zu entwickeln, so Ehmke. Das heißt, diese Patienten sind häufiger intensivpflichtig oder müssen beatmet werden.

Ehmke zufolge hängen ein entzündetes Zahnbett und eine Covid-19-Infektion wie folgt zusammen: »Die Eintrittspforte für das SARS-CoV-2-Virus ist neben der Nase auch die Mundhöhle. Genau in diesem Bereich bestehen bei Zahnfleischerkrankungen chronische Entzündungen. Gleichzeitig ist auch eine COVID-19-Infektion durch eine systemische Entzündung im Körper charakterisiert, sodass beide Prozesse gewisse Gemeinsamkeiten haben. Das wiederum kann Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf bei COVID-19 haben.«

Für die Ursachen gebe es unterschiedliche Hypothesen. Eine davon sei, dass das Virus über entzündetes Zahnfleisch leichter in die Zellen eindringen könnte. Eine andere besagt, dass Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung verursachen, einen Bakterienfilm auf Zahnfleisch und Zähnen bilden, an dem sich wiederum andere Bakterien festhalten können – beispielsweise solche, die eine Lungenentzündung verursachen. »Ist der Patient durch COVID-19 geschwächt, kann die bakterielle Lungenentzündung ausbrechen und zu einem schweren Infektionsverlauf und Komplikationen führen.«

»Bereits mit Parodontitis diagnostizierte Patienten sollten alle drei bis vier Monate ihre Zähne professionell reinigen lassen. Gerade bei älteren Patienten konnte hierdurch gezeigt werden, dass das Auftreten von Lungenentzündungen geringer wird«, so der Experte.

Keine erhöhte Ansteckungsgefahr in Zahnarztpraxen

Ein erhöhtes Risiko, sich in einer Zahnarztpraxis mit SARS-CoV-2 zu infizieren, sieht Ehmke nicht. Alle Praxen verfügten über umfangreiche Hygienekonzepte, haben zusätzlich teilweise in Luftfilter investiert. Mundspülungen vor der Behandlung reduzierten wiederum die Viruslast im Rachenraum und schützen damit auch das Personal. »Bei uns in der Zahnklinik hat es bisher keine bekannte Infektion zwischen Mitarbeitenden und Patienten gegeben.« Deshalb sollte Ehmke zufolge derzeit niemand den Weg zum Zahnarzt scheuen – insbesondere nicht bei bestehenden Problemen an Zahnfleisch oder Zähnen.

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