Häufig Stress statt Erholung |
Das sei dann »schon so ein bisschen ein Zeichen unserer Zeit«, so Reinhardt. »Es gibt diesen amerikanischen Begriff: Fomo – fear of missing out (deutsch: Angst, etwas zu verpassen). Aber an sich müsste es Jomo heißen - joy of missing out. Also, dass man gerne mal etwas verpasst, als ständig dieses Gefühl zu haben, man muss überall dabei sein.«
Und nur um das noch mal klarzustellen: Freizeit ist ursprünglich zur Regeneration von und für den Alltag da, erklärt Forscher Reinhardt. »Das müssten wir natürlich wieder stärker berücksichtigen und nicht dieses Gefühl haben, auch in der Freizeit ständig performen zu müssen. Wir wollen jetzt ja nicht nur unsere Arbeitszeit optimieren, wir wollen nicht nur unseren Körper optimieren, jetzt versuchen wir auch noch unsere Freizeit zu optimieren. Das ist totaler Quatsch. Das sollte man auf keinen Fall tun.«
Wie wäre es stattdessen einfach mit Langweile? Auch das Gefühl erleben viele derzeit in ihrer Freizeit nicht: Jeweils 35 Prozent der Befragten gaben an, nur selten oder nie gelangweilt zu sein. Aber es gibt eben auch die andere Seite dieser Zahlen: Eine meist ebenso große Gruppe Menschen erlebt ihre Erholung und Freizeit ganz anders. So geben 50 Prozent der Befragten an, sehr viel bis eher viel Zeit für sich und ihre Interessen zu haben. 60 Prozent können gut bis sehr gut entspannen und 55 Prozent schätzen ihren Schlaf als sehr bis eher erholsam ein.
Für die repräsentative Online-Befragung von YouGov wurden zwischen dem 19. und 21. Dezember 2042 Menschen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung von 18 bis 75 Jahren.