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Assoziation festgestellt

Häufigere Ginkgo-Verordnungen = geringeres Demenzrisiko

Haben Patienten, die an leichten kognitiven Einschränkungen leiden, ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken, wenn sie häufiger Ginkgo-Präparate verordnet bekommen? Eine retrospektive Kohortenstudie der Universität Leipzig und der Berliner Charité stellte einen Zusammenhang fest.
PZ
07.07.2022  14:00 Uhr

Das Team um den Neurologen Dr. Jens Bohlken vom Universitätsklinikum Leipzig selektierte in einer großen für deutsche Haus- und Fachärzte repräsentativen Gesundheitsdatenbank Patienten ≥ 65 Jahre, bei denen im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2019 erstmals leichte kognitive Einschränkungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) diagnostiziert wurden. 24.483 Patienten entsprachen den Kriterien. Ihre Krankheitsdiagnosen und Arzneimittelverordnungen konnten bis zu 20 Jahre lang nachbeobachtet werden.

Um den Zusammenhang zwischen der Verordnung eines Ginkgo-Arzneimittels und dem Auftreten einer Demenz während dieses Beobachtungszeitraums abzuschätzen, bedienten sich die Forscher des sogenannten Cox-Regressionsmodells. Mit diesem Modell lässt sich der Einfluss mehrerer Variablen auf das Ergebnis »Zeit bis zur Demenzdiagnose« bewerten. Berücksichtigt wurden unter anderem Alter, Geschlecht, Krankenversicherung, dokumentierte Komorbiditäten sowie die Verordnung von Cholinesterase-Hemmern. Die Ergebnisse sind im Fachjournal »Journal of Alzheimer’s Disease« veröffentlicht.

Mehr als zwei Verordnungen von Ginkgo-Präparaten waren mit einer relativen Risikoreduktion für die Demenzinzidenz um 29 Prozent im Vergleich zu Patienten ohne Ginkgo-Verordnung assoziiert (HR: 0,71; 95 % CI: 0,55 - 0,91; p = 0,007). Der positive Effekt nahm bei mehrmaliger Ginkgo-Verordnung weiter zu. So lag das Demenzrisiko bei mehr als dreimaliger Verordnung von Ginkgo-Arzneimitteln um 36 Prozent niedriger (HR: 0,64; 95 % CI: 0,48 - 0,86; p = 0,003) und bei mehr als viermaliger Verordnung um 42 Prozent niedriger (HR: 0,58; 95 % CI: 0,41 - 0,82; p = 0,002) im Vergleich zu Patienten ohne Ginkgo-Arzneimitteln.

Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen insgesamt nahm mit einer höheren Anzahl von Ginkgo-biloba-Verordnungen bei MCI-Patienten ab, schlussfolgern die Autoren. Die Daten stünden im Einklang mit der Annahme, dass die Gabe von Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761® (enthalten in Tebonin® von Schwabe) Extrakt nicht nur symptomatische, sondern auch krankheitsmodifizierende Wirkungen haben könnte.

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