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Kratzen im Hals

Bei Halsschmerzen die Schleimhaut beruhigen

Halsschmerzen sind quälend, aber in den meisten Fällen viral bedingt. Ein Antibiotikum braucht es in der Regel also nicht. In der Beratung stehen viele Präparate zur Auswahl, um das lästige Kratzen, die Heiserkeit und den Schmerz zu lindern.
Isabel Weinert
09.01.2020  10:00 Uhr

Für 50 bis 80 Prozent der Halsinfektionen sind Viren verantwortlich, dabei vor allem Adeno-, Corona- und Rhinoviren. Das Eppstein-Barr-Virus verursacht die Infektion in nur 1 Prozent der Fälle. Bakterien kommen deutlich seltener ins Spiel. Wenn, dann handelt es sich um Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppen A, C und G. Ein Schnelltest beim Arzt kann den Verdacht auf Streptokokken bestätigen.

Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Folgeerkrankungen wie rheumatisches Fieber in den Industrienationen nicht mehr so häufig wie früher auftreten, schreiben die »Kinder- und Jugendärzte im Netz«. Antibiotika werden deshalb bei Streptokokken-Angina nicht mehr per se verschrieben, sondern nur, wenn es dem Kinder- und Jugendarzt sinnvoll erscheint. Das ist immer der Fall, wenn ein Kind bereits schon einmal ein rheumatisches Fieber als Folge einer Streptokokkenangina durchgemacht hat, unter einer anderen Grunderkrankung leidet oder die Angina schwer verläuft.

Neben Krankheitserregern existieren etliche weitere Ursachen für Halsschmerzen und Heiserkeit. Allergene zählen dazu, Zigarettenrauch, trockene Luft in Innenräumen, aber auch das trockene Schlucken von Medikamenten, Alkohol sowie eine Refluxkrankheit und eine entzündete Schilddrüse.

Wer Halsschmerzen hat, bevorzugt meist Lutschtabletten, Bonbons oder Pastillen. Alleine das Lutschen wirkt, denn es fließt dann mehr Speichel, der die gereizten Schleimhäute befeuchtet. Im Speichel befinden sich zudem Stoffe, die die Keime angehen.

Schleimschicht schaffen

In der Selbstmedikation kommen schleimstoffhaltige Pflanzenextrakte zum Einsatz. Allen voran solche aus Eibisch (Phytohustil®), Spitzwegerich (etwa Plantago® Hustensaft, Eucabal® Hustensaft), Primelwurzel (wie Ipalat® Halspastillen) oder Isländisch Moss (Isla Moos®). Sie stimulieren nicht nur den Speichelfluss, sondern wirken außerdem mucilaginös. Zusammen mit Speichel entstehen visköse Lösungen, die einen Schutzfilm auf dem entzündeten Areal bilden. Feuchtigkeit bieten auch Präparate, die Hyaluronsäure enthalten (zum Beispiel isla med akut® und Gelo revoice®). Sie eignen sich ab dem sechsten Lebensjahr. Ihre Wirksamkeit entfalten sie über einen Hydrogel-Komplex, der sich aus dem Speichel, der Hyaluronsäure und den in den Tabletten enthaltenen Gelbildnern Carbomer und Xanthan bildet.

Salzhaltige Präparate wie Emser® Pastillen und Emser® Salz sowie Inhalationen mit Salbei- oder Kamillenextrakten (Salviathymol®, Kamillosan®) schwellen die betroffene Schleimhaut ab und befeuchten sie. Lutschtabletten mit Dexpanthenol helfen, die Schleimhaut zu regenerieren.

Schmerzen werden durch den Einsatz von Lokalanästhetica für eine gewisse Zeit gelindert. Dazu zählen Ambroxol (etwa Mucoangin®), Lidocain (zum Beispiel Lemocin® Lutschtabletten) und Benzocain (in Dolo-Dobendan® Lutschtabletten). Mehr als sechs Stück dieser Tabletten dürfen pro Tag nicht gelutscht werden.

Setzt sich der Schmerz fest und reichen die vorgenannten Präparate nicht aus, um ihn zu lindern, kann Flurbiprofen helfen (in Dobendan direkt®). Unter dem Arzneistoff sind vermehrt Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten. Auf die Möglichkeit dieser Nebenwirkung sollten PTA und Apotheker hinweisen, wenn sie das Präparat abgeben. Für Menschen mit Allergien und/oder Asthma ist dieses Wissen von besonders großer Bedeutung.

Nase nicht vergessen

Hals und Bronchien leiden bei einer Erkältung auch unter dem Sekret, das besonders nachts aus Nase und Nebenhöhlen den Rachen entlang hinunter läuft. Das reizt die Schleimhäute von Rachen und Bronchien zusätzlich. Dem Sekretfluss lässt sich kaum Einhalt gebieten, er limitiert sich in der Regel selbst mit dem Abklingen der Erkältung. Doch zumindest die damit verbundenen unangenehmen Symptome in Nase und Nebenhöhlen lassen sich mit Hilfe von Nasentropfen oder -sprays wirksam lindern. Die Regeln beim Einsatz der Präparate mit Xylometazolin sind klar: nicht länger als eine Woche nutzen. Mitteln, die ohne Konservierungsstoffe auskommen, ist der Vorzug zu geben. Klingen die Erkältungsbeschwerden langsam ab oder auch alternativ können hypertone Nasensprays dazu beitragen (zum Bespiel hysan®, Wick VapoSpray® mit Meerwasser), wieder durch die Nase atmen zu können. Regenerierend wirkt Dexpanthenol, das auch mit Xylometazolin kombiniert vorliegen kann (zum Beispiel in nasic® oder Olynth® Plus).

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