Heile Haut im Urlaub |
Die schönste Zeit im Jahr bedeutet Stress für die Haut. Ein wirksamer Sonnen-und Insektenschutz gehört daher in die Reiseapotheke. / Foto: Getty Images/pixdeluxe
Eine Sommerreise kann Stress für die Haut bedeuten. Denn die ungewohnt starke UV-Strahlung, Parasiten und stechwütige Plagegeister setzen ihr zu. Daher überrascht es nicht, dass es sich bei fast einem Viertel aller Krankheiten, die Urlauber nach Hause zurückbringen, um Hautinfektionen handelt.
Das häufigste dermatologische Problem auf Reisen ist sicherlich der Sonnenbrand. Im Urlaub ist oft nicht nur die UV-Strahlung stärker, auch können die Menschen mehr Zeit im Freien verbringen. Ultraviolette (UV-) Strahlung schädigt jedoch die Haut, lässt sie schneller altern und erhöht das Krebsrisiko.
Sonnenschutzmittel halten mit chemischen oder physikalischen Filtern schädliche UV-Strahlung von der Haut fern. Einige von ihnen absorbieren nur UV-A- oder UV-B-Strahlung, andere, die Breitbandfilter, beide Arten von Strahlung. Der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) bezieht sich jedoch immer nur auf die UV-B-Strahlung. Produkte mit UV-A-Siegel schützen mit mindestens einem Drittel des UV-B-Schutzes auch vor UV-A-Strahlen.
Es gibt organisch-chemische und mineralische UV-Filter. Als chemische Filter werden häufig Derivate von Campher, Salicylsäure oder Zimtsäure eingesetzt. Sie absorbieren die UV-Strahlung und wandeln sie in andere Energieformen, meistens Wärme, um. Bei den anorganischen Filtern handelt es sich um feine Partikel aus Titandioxid oder Zinkoxid. Sie reflektieren wie ein winziger Spiegel das Sonnenlicht. Die Partikel erzeugen selten Allergien und zersetzen sich nicht. In zertifizierter Naturkosmetik sind nur mineralische Filter erlaubt. Für Anwender ist auch günstig, dass die kleinen Teilchen auf der Haut sichtbar sind und eine gute Auftragskontrolle erlauben. Der zurückbleibende weiße Film kann allerdings auch stören. Bei Präparaten mit Nanopartikeln ist das »Weißeln« reduziert. Sie sollten allerdings nicht für Babys und kleine Kinder verwendet werden.
Gesundheitsbedenken bezüglich der UV-Absorber sind verbreitet, bei den in der europäischen Union erhältlichen Produkten aber unnötig. Der Einsatz ist streng reguliert. Es gibt eine verbindliche Liste mit zugelassenen UV-Filtern als Anhang VI der europäischen Kosmetik-Verordnung, deren Risiko-Potenzial immer wieder neu evaluiert wird.
Um beim Sonnenbaden die Haut nicht zu sehr zu gefährden, ist einiges zu beachten. So ist die Eigenschutzzeit die Zeitspanne, die die Haut ungeschützt der Sonne ausgesetzt sein kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Wie lang diese Zeitspanne ist, hängt zum einen vom Hauttyp ab, zum anderen von der Intensität der UV-Strahlung. Sonnenschutzmittel verlängern die Eigenschutzzeit um den angegebenen Lichtschutzfaktor (LSF). Die Formel lautet: Aufenthaltsdauer in der Sonne ohne Sonnenbrand = Eigenschutzzeit x LSF.
Regelmäßiges Nachcremen (am besten alle zwei Stunden) ist wichtig. Es verlängert aber nicht die Zeit, die man geschützt in der Sonne verbringen kann, da die Eigenschutzzeit nur einmal pro Tag gilt.
Beim Sonnenschutzmittel gilt zudem: Viel hilft viel. Um den gesamten Körper einzucremen, benötigt ein Erwachsener etwa 3 bis 4 Esslöffel (40 ml) Creme. Das Mittel wird 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen, damit sich ein wirksamer Schutz aufbauen kann. Bei Wasserkontakt muss der Sonnenschutz erneuert werden. Beim Aufenthalt im Freien schützt eine Sonnenbrille mit UV-Schutz die Augen, für den Kopf ist ein Sonnenhut empfehlenswert. Spezielle Sonnenschutzsprays verhindern, dass die Haare beim Sonnenbaden spröde werden. Bei hoher UV-Intensität ist man im Schatten am besten aufgehoben. Spezielle UV-Schutz-Kleidung schützt die Haut zusätzlich.
Zu den häufigen Reisedermatosen zählt auch die Polymorphe Lichtdermatose (PLD), oft umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnet. In Mitteleuropa ist mehr als jeder Zehnte betroffen, Frauen weitaus häufiger als Männer. Ob es sich dabei um eine immunologische Reaktion und damit eine Allergie im eigentlichen Sinne handelt, ist allerdings noch unklar. Die PLD entsteht, wenn von Sonnenlicht entwöhnte Haut im Urlaub verstärkt mit UV-Strahlung in Kontakt kommt. Die Symptome sind individuell unterschiedlich und beginnen zeitverzögert ein paar Stunden, manchmal auch Tage nach dem Sonnenbad. Rötungen und Juckreiz treten dann an unbedeckten Körperstellen wie Dekolleté, Oberarme, Handrücken, Oberschenkel und Gesicht auf. Im Verlauf können Knötchen (Papeln) oder Bläschen entstehen, manchmal entzünden sich auch die Hautpartien.
Eine Sonderform der PLD ist die sogenannte Mallorca- oder Sommer-Akne (Acne aestivalis). Dabei handelt es sich um keine Akne im medizinischen Sinne. Die Dermatose entsteht, wenn UV-A-Strahlung auf körpereigenen Talg sowie Fett- und Emulgator-Komponenten aus Pflegeprodukten trifft und dabei Lipidperoxide entstehen. Die Lipidperoxide können Haarfollikel verstopfen, die sich in der Folge entzünden. Die Hautirritationen verschwinden wie bei anderen Formen der PLD normalerweise von selbst wieder. Erleichterung verschaffen kühlende Umschläge, topische Glucocorticoide können die Heilung beschleunigen. In schweren Fällen lindern orale Antihistaminika (Cetirizin, Loratadin, Levocetirizin) den quälenden Juckreiz.
Menschen, die zu lichtbedingten Dermatosen neigen, sollten ihrer Haut Zeit geben, sich an die verstärkte Sonneneinstrahlung anzupassen. Die Haut verdickt in der Gewöhnungsphase ihre Hornhautschicht und produziert mehr Melanin. Zu Beginn des Urlaubs sind daher schattige Plätze zu bevorzugen, die stärkste Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr ist zu meiden. Ob es wirksam ist, vorbeugend Beta-Carotin (25 bis 50 mg täglich) einzunehmen, lässt sich derzeit aufgrund der Studienlage nicht sagen. Sicher ist aber, dass Carotinoide bei Rauchern die Lungenkrebsgefahr erhöhen. Kontrollierte Studien fehlen auch für die Empfehlung, vier bis fünf Wochen vor dem Urlaub Calcium (500 bis 1000 mg täglich) zu sich zu nehmen.
Insektenbisse und -stiche tun nicht nur direkt weh, sondern hinterlassen oft juckende und teilweise schmerzhafte Knötchen und Quaddeln. Dabei handelt es sich um eine zwar unangenehme, aber meist harmlose lokale Reaktion auf das Insektengift beziehungsweise den Speichel der Plagegeister. Im Körper wird verstärkt Histamin freigesetzt und stimuliert H1-Rezeptoren, wodurch sich Gefäße weiten und der betroffene Bereich stärker durchblutet wird. Die Stelle rötet sich und es bilden sich juckende Quaddeln. Wer direkt nach dem Biss oder Stich kühlt, kann die Reaktion etwas abmildern. Bilden sich ungewöhnlich große Schwelllungen oder stellen sich Symptome ein, die über eine lokale Hautreaktion hinausgehen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Eine schwere anaphylaktische Reaktion kann sogar tödlich enden.
Vor allem in Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas fungieren Stechmücken auch als Vektoren für Infektionskrankheiten. Beispiele sind die Anopheles-Mücke (Malaria) oder die Ägyptische und die Asiatische Tigermücke (Gelbfieber, Dengue-Fieber und Chikungunya-Erkrankung). Diese Plagegeister halten Reisende am besten mit Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen auf Abstand.
Besonders tückisch sind Zecken, die in vielen Urlaubsgebieten im Unterholz lauern und ebenfalls Krankheiten übertragen können. Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es eine Schutzimpfung. Bei Borreliose gibt es diese noch nicht. Allerdings kann sich diese Krankheit neben eher unspezifischen Allgemeinsymptomen auch mit einer typischen, ringförmigen Hautrötung rund um den Zeckenstich äußern (Erythema migrans) und ist dann recht gut erkennbar.
Um sich vor Ungeziefer zu schützen, helfen auch Verhaltensregeln. Besonders viele Plagegeister tummeln sich um stehende Gewässer. Wer also um Seen, Sümpfe oder Wassergräben einen großen Bogen macht, minimiert sein Risiko, gestochen zu werden. Auch die richtige Kleidung schützt. Dabei gilt: Je weniger unbedeckte Haut verfügbar ist, desto weniger Angriffsfläche haben Mücken und Co. Für einen guten Schutz sind daher auch bei hohen Temperaturen Oberteile aus dicht gewebtem Textil mit langen Ärmeln vorteilhaft. Wanderer ziehen eine lange Hose an und stecken die Hosenbeine in die Socken. Die Füße sind in geschlossenen Schuhen besser vor Stechattacken geschützt als in offenen Sandalen oder Flipflops. Für zusätzlichen Schutz kann die Kleidung noch mit einem dafür geeigneten Repellent eingesprüht werden.
Achtung: Ein Henna-Tattoo kann unangenehme Folgen haben. / Foto: Getty Images / AM29
In Nordafrika, der Türkei und anderen orientalisch geprägten Regionen in Asien und Indien sind Henna-Tattoos eine beliebte und zeitlich befristete Hautdekoration. Die Freude kann allerdings getrübt werden, wenn die Zeichnung eine mit starkem Juckreiz und Entzündung einhergehende Kontaktallergie auslöst. Ursache dafür ist die der Tusche zur Farbintensivierung beigemischte Substanz p-Phenylendiamin (PPD). PPD ist in der Europäischen Union zur Applikation auf der Haut verboten.
Die PPD-Kontaktallergie entwickelt sich innerhalb von zwei Wochen, nachdem das Tattoo aufgetragen wurde, und äußert sich zunächst mit Juckreiz, Rötung und Bläschenbildung. Je nach Schwere können auch die Lymphknoten anschwellen, und das Allgemeinbefinden ist eingeschränkt.
Bei einer allergischen Reaktion auf ein Henna-Tattoo ist meist eine längere Behandlung mit hochdosierten lokal oder systemisch applizierten Glucocorticoiden erforderlich. Die Abheilung dauert meist drei bis vier Wochen. Betroffene müssen zudem fortan jeden Kontakt mit PPD meiden, das in vielen Alltagsprodukten wie Druckerschwärze, gefärbtem Leder, Textilien und einigen Kunststoffen enthalten ist.
Hautirritationen wie Juckreiz sind unspezifisch und treten möglicherweise erst nach dem Urlaub auf. Umso wichtiger ist es, bei ungewöhnlichen Hautveränderungen auch an hierzulande seltene Auslöser zu denken. Zu den häufigsten Reisedermatosen zählt beispielsweise Larva migrans kutane, umgangssprachlich als Hautmaulwurf bezeichnet. Die Krankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Larven verschiedener Würmer ins Gewebe bohren. Die Ansteckung erfolgt, wenn die Haut mit den Eiern der Parasiten in Kontakt kommt. Besonders gefährdet sind Menschen, die in (sub)tropischen Gefilden barfuß gehen oder leicht bekleidet am Sandstrand liegen. Betroffene bemerken den Befall meist erst, wenn sich die Larven durch den Fuß graben und dabei serpentinenartige Wanderungsgänge erzeugen. Die gute Nachricht ist, dass die Infektion in der Regel selbstlimitierend verläuft. Antiparasitäre Mittel können die Abheilung beschleunigen.
Wenn Insektenstiche nicht nach wenigen Tagen verschwinden und sich stattdessen zu einem Knötchen oder gar Geschwür entwickeln, ist in den südlichen Urlaubsparadiesen Süditaliens, Südspaniens oder Griechenlands sowie auf Korsika und in tropischen Regionen auch an die kutane Leishmaniose (Orientbeule) zu denken. Die Sandmücke überträgt in ihrem Speichel den Erreger Leishmania spp. Die akute kutane Leishmaniose kann von alleine ausheilen, allerdings bleiben Narben zurück.
Die Larven (Zerkarien) von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel (Schistosoma) verursachen die Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt. Aufpassen müssen Reisende beim Baden in ruhigen, warmen Binnengewässern in subtropischen und tropischen Ländern, zunehmend auch in der Mittelmeerregion. Die Zerkarien können sich bei Kontakt mit Wasser durch die Haut bohren. Dann nisten sie sich im Körper ein und reifen zu adulten Pärchenegeln heran. Diese wandern im Körper und können zu Entzündungen verschiedener Organe führen. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen, wobei das akute Katayamafieber zunächst mit Glucocorticoiden behandelt wird, um die übersteigerte Abwehrreaktion abzuschwächen. Gegen die eigentliche Schistosomiasis-Infektion verschreiben Ärzte ein Antihelminthikum (Praziquantel), das die adulten Würmer abtötet.
Hauptsächlich unangenehm, aber meist harmlos ist hingegen der juckende Ausschlag bei einer Zerkarien-Dermatitis (»swimmers‘ itch«). Hier sind Saugwürmer der Gattung Trichobilharzia der Auslöser. Für sie ist der Mensch nur ein Fehlwirt, die Larven können sich in ihm also nicht weiterentwickeln. Die Infektion verläuft in der Regel selbstlimitierend.
Auch die 0,1 bis 0,5 Millimeter großen Krätzmilben Sarcoptes scabiei variatio hominis können sich in die Haut einnisten und einen juckenden Hautausschlag verursachen. Die Hautläsionen befinden sich häufig an Stellen, an denen die Haut dünn ist, beispielsweise zwischen den Fingern, an den Leisten, Handgelenken, Ellenbeugen, Kniekehlen oder Achseln. Die Parasiten werden bei engem Hautkontakt etwa beim Geschlechtsverkehr, durch mangelnde Hygiene oder durch die gemeinsame Nutzung von Handtüchern übertragen. Das Ansteckungsrisiko mit den weltweit verbreiteten Milben kann in Jugendherbergen und Hostels erhöht sein. Krätze verläuft unbehandelt meist chronisch. Eine konsequente topische Therapie mit Wirkstoffen wie Permethrin tötet die Milben ab.
Auch die Ringelflechte, verursacht durch diverse Dermatophyten, zählt zu den ungewollten Urlaubsmitbringseln. Übertragen wird sie durch engen Kontakt mit infizierten Personen, kontaminierten Gegenständen wie Bettwäsche, Bürsten oder Handtüchern sowie durch Tierkontakt, wobei das Streicheln von streunenden Katzen und Nagern in subtropischen Regionen ein häufiger Auslöser ist. Ringförmige, schuppende und juckende Hautveränderungen, die am ganzen Körper auftreten können, weisen auf eine Infektion hin. Eine antimykotische lokale Behandlung wird am besten noch etwa drei bis vier Wochen nach Abklingen der Symptome fortgesetzt, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern.
Vor einer (Fern-)Reise informieren sich Urlauber am besten vorab über die Risiken vor Ort. Reisemedizinische Hinweise finden sich auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes oder bei Tropeninstituten.
Allgemein gilt, dass bei Fahrten in den Süden ein guter Sonnenschutz zum Pflichtprogramm zählt. Bei PLD sollten es Produkte mit hohem bis sehr hohen Lichtschutzfaktor sein, die auch einen wirksamen UV-A-Schutz bieten. Bei Mallorca-Akne sind Sonnenschutzmittel geeignet, die frei von Peroxid-bildendenden Inhaltsstoffen wie bestimmten Fetten und Emulgatoren sind. Auch bei der Wahl von Körperpflegemittel wie Après-Lotionen oder Tagescremes sind fett- und emulgatorfreie Präparate zu wählen.
Insektensprays nehmen Urlauber am besten ebenfalls von zu Hause mit. Im (außereuropäischen) Ausland können auch bedenkliche Stoffe oder Wirkstoffkonzentrationen enthalten sein. Tropentaugliche Produkte sind wichtig für Gebiete, in denen Mücken Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber übertragen können. Hier kann die PTA Mittel mit dem Wirkstoff DEET empfehlen (wie in Anti Brumm® Forte). Beim Auftragen ist zuerst der Sonnenschutz dran. Nach etwa 30 Minuten kann der Insektenschutz angewendet werden. Dabei ist die Schutzdauer der einzelnen Präparate zu beachten.
Bei verschieden Hautschäden wie Sonnenbrand, leichten Verbrennungen und Insektenstichen helfen Antiallergika. Die H1-Antihistaminika Dimetinden und Bamipin gibt es in Präparaten zur topischen Anwendung (wie in Fenistil® Gel, Soventol® Gel). Bei starkem Juckreiz infolge einer schweren allergischen Reaktion können H1-Antihistaminika wie Cetirizin und Loratadin zur oralen Anwendung erforderlich sein.
Direkt nach einem Insektenstich angewendet, versprechen einige Medizinprodukte (wie bite-away®), die Entzündungskaskade über eine gezielte Wärmeeinwirkung oder elektrische Impulse zu unterbrechen. Dadurch sollen Proteine im Insektengift denaturiert und eine Histaminausschüttung mit nachfolgender Entzündungsreaktion verhindert werden. Randomisierte kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit belegen, fehlen allerdings.
Bei Entzündungssymptomen der Haut helfen zuverlässig niedrig dosierte Cortisol-Präparate zur lokalen Anwendung. Sie enthalten 0,25 Prozent (bis zu 50 g) oder 0,5 Prozent (bis zu 30 g) Hydrocortison (wie in Fenihydrocort®, Soventol® Hydrocortisonacetat). Unterwegs wirken bei Sonnenbrand und Insektenstichen Roll-on-Präparate oder Sprays angenehmen kühlend (Fenistil® Kühl Roll-on, Soventol® Anti-Juck-Stift oder Soventol® Anti-Juck-Spray). Sie enthalten eine Flüssigkeit wie Ethanol, die beim Verdünsten ein Kältegefühl auf der Haut erzeugt. Leichte Schmerzen lindern Lokalanästhetika wie Polidocanol (wie in Anaesthesulf® Lotion) oder Lidocain (wie in Xylocain® Gel).
Phototoxische und photoallergische Dermatosen können als Nebenwirkung einiger Arzneimitte auftreten. Sie machen die Haut lichtempfindlicher. Beispiele für photosensibilisierende Arzneimittel sind Retinoide, einige Antibiotika wie Tetracycline und Sulfonamide, Johanniskraut, kardiovaskuläre Arzneistoffe wie Amiodaron, Nifedipin oder Captopril sowie nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Naproxen, Ketoprofen oder Diclofenac. Die Reaktionen können sowohl bei topischer als auch bei systemischer Anwendung auftreten. Als Maßnahmen kann das Apotheken-Team raten:
Wichtig ist der Hinweis, dass Patienten auch im Urlaub vom Arzt verordnete Arzneimittel nicht ohne Rücksprache absetzen sollten.