Helfen Haarklammern bei Migräne? |
Verena Schmidt |
16.10.2025 12:00 Uhr |
Solche Haarclips sollen – in die Augenbrauen geklemmt – bei Migränekopfschmerz helfen. / © Getty Images/Pakin Songmor
Auf der Social-Media-Plattform TikTok gehen gerade kurze Videos viral, in denen sich Frauen mit Haarklammern in den Augenbrauen filmen. Viele Nutzer kommentieren, dass ihre Migränekopfschmerzen sich dadurch bessern oder sogar verschwinden. Was hat es damit auf sich?
Die Idee dahinter ist gar nicht so abwegig: Die Haarklammer übt an den Augenbrauen Druck auf den Trigeminusnerv aus, der bei der Migräneentstehung eine Rolle spielt. Dadurch soll die Schmerzwahrnehmung gestört oder moduliert werden.
Ein ähnliches Prinzip wird auch bei der externen transkutanen Stimulation des Trigeminusnervs verfolgt: Über ein Gerät (Cefaly®) werden kleine elektrische Impulse an die Stirn abgegeben. In der jüngst aktualisierten S1-Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« wird das Verfahren sowohl zur Behandlung von akuten Migräneattacken als auch zur Prophylaxe empfohlen.
Sich Haarklammern ins Gesicht zu stecken, ist dagegen natürlich keine evidenzbasierte Behandlungsmethode. Studien zu Wirksamkeit oder Sicherheit gibt es nicht, daher sollte die Methode auch nicht in der Apotheke empfohlen werden.