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Hepatitis von A bis E

Aufklärung tut Not bei der Hepatitis. Manch einer kommt sehr krank aus dem Urlaub wieder und fragt sich, was das wohl sein kann. Oft stellt sich erst spät heraus: Der Mensch hatte sich mit Hepatitisviren infiziert. Welche es gibt, wie man sich anstecken und genau davor schützen kann, im Folgenden.
Isabel Weinert
10.06.2025  16:00 Uhr

Was ist Hepatitis?

Bei einer Hepatitis handelt es sich um eine Leberentzündung. Sie entsteht, weil sich die körpereigene Abwehr gegen Krankheitserreger oder andere Noxen wehrt. Im Folgenden geht es um virusbedingte Leberentzündungen.

Welche Viren verursachen eine Hepatitis?

Man kennt die Hepatitisviren A bis E, die sich in ihrer Inkubationszeit, in der Übertragungsweise, im Verlauf der Entzündung und in deren Folgen unterscheiden. Nach einer Infektion dauert es bis zum Ausbruch der Erkrankung bei Hepatitis A zwei bis sechs Wochen, bei Hepatitis B vier bis 26 Wochen, bei C eine bis 24 Wochen, bei D sind es drei bis sieben Wochen und bei E zwei bis zehn.

Wie gelangen die Viren in den Menschen?

Die Hepatitiden A und E erwirbt man über Verunreinigungen mit Stuhl, die über die Hände weiter in den Mund gelangen. Man bezeichnet diese Art von Übertragung als fäkal/oral. Die Hepatitiden B, C und D werden über Blut übertragen, das ist bei den Formen A und E nur sehr selten der Fall. Hepatitis B und D können außerdem durch Geschlechtsverkehr in den Körper des anderen gelangen, bei den anderen Formen kommt das nur selten vor. Vor allem die Hepatitis B kann von der Mutter in das Baby gelangen. Bei Hepatitis D sieht man das nur dort, wo es insgesamt sehr viele Hepatitisfälle gibt, bei den anderen Formen kommt das sehr selten vor.

In welchen Symptomen äußert sich eine Hepatitis?

Das unterscheidet sich je nach Virustyp. Eine Hepatitis A verläuft vor allem bei kleinen Kindern oft kaum merklich. Ältere Kinder und Erwachsene leiden unter Übelkeit, Erbrechen oder Bauchweh, sprechen von einem allgemeinen Krankheitsgefühl, haben mitunter etwas Fieber, eine gelb gefärbte Haut und Bindehaut, dunkleren Urin, entfärbten Stuhl und starken Juckreiz. Die Symptome dauern einige Tage bis Wochen an. Der Großteil der Betroffenen ist nach zwei bis vier Wochen genesen, bei jedem zehnten dauert es bis dahin Monate.

Auf eine Hepatitis B reagiert nur etwa ein Drittel der Betroffenen mit Symptomen. Möglich sind Anzeichen wie bei einer Grippe, einhergehend mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Erbrechen und Fieber im Akutstadium der Erkrankung. Wie bei einer Hepatitis A färben sich Haut und Urin mitunter gelb. Im Gegensatz zur Hepatitis A kann die B-Form in eine chronische Infektion übergehen, die sich dann zum Beispiel in Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden und Völlegefühl äußert. Die meisten Betroffenen merken jedoch nichts. Eine unbehandelte Hepatitis B kann in eine Leberzirrhose und schlimmstenfalls in Leberkrebs münden, sie verläuft chronisch.

Hepatitis C verläuft bei mehr als dreiviertel der Betroffenen symptomlos. Ein Viertel zeigt nach sechs bis neun Wochen, spätestens binnen sechs Monaten Symptome. Dazu gehören Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Im Gegensatz zu einer Hepatitis B, die zwar kontrolliert werden kann, aber meist unheilbar ist, kann eine Hepatitis C praktisch immer geheilt werden.

Hepatitis D resultiert, wenn sich das unvollständige Virus HDV mithilfe der Hülle des Hepatitis-B-Virus vermehren kann. Es bedarf also immer einer Koinfektion mit B, damit D ausbrechen kann. Hepatitis D ist das gefährlichste der bekannten Hepatitisviren. Die Deutsche Leberhilfe e.V. schreibt, dass es eine chronische Hepatitis B deutlich verschlechtert und das Risiko für eine Leberzirrhose und weitere Komplikationen erhöht. Die Symptome der akuten Infektion ähneln derjenigen einer Hepatitis B, oft bemerken Betroffene auch hier gar nichts. Das wahrscheinlichste Symptom der Chronifizierung ist Müdigkeit – bis eine Zirrhose oder schlimmstenfalls Leberkrebs erkannt werden.

Hepatitis E äußert sich ähnlich wie eine Hepatitis A, oft entwickelt sich eine Gelbsucht. Diese Form heilt in der Regel aus, ohne dass Schäden bleiben. Allerdings kann das Virus einigen Gruppen lebensgefährlich werden. Dazu gehören Menschen mit Lebererkrankungen und Schwangere im letzten Trimenon. Chronische Verläufe sind möglich bei Menschen mit Transplantaten, bei Dialyse- und HIV-Patienten und anderweitig immungeschwächten Menschen.

Vor welchen Formen kann man sich wie schützen?

Um eine Ansteckung mit Hepatitis A, der »Reise-Hepatitis« möglichst zu verhindern, gilt es, in Risikoländern keine rohen und nicht ganz durchgegarten Nahrungsmittel zu essen. Dazu gehören auch Früchte und Gemüse, die man nicht schälen kann. Außerdem meiden sollte man Trinkwasser aus der Leitung (und wenn, dann immer vorher abkochen), Eiswürfel und Eis. Getränke, die aus abgekochtem Wasser zubereitet werden, wie Kaffee oder Tee dürfen ebenso getrunken werden wie solche aus fest verschlossenen beziehungsweise verkapselten Flaschen. Das gilt auch zum Schutz vor Hepatitis E, gegen die es auch bisher noch keinen Impfstoff gibt.

Hepatitis B, C und D gelangen über Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch, also durch Geschlechtsverkehr oder verunreinigte Spritzen oder aber auch über Blutkonserven. Blutspenden werden zwar unter anderem auf Hepatitis A, B, C und E untersucht, das Risiko liegt damit nahe null. Ganz ausschließen lässt sich die Gefahr jedoch nicht, weil sich nach einer Ansteckung kurz ein Zeitfenster öffnet, indem der Mensch infiziert, die Infektion jedoch noch nicht nachweisbar ist. Wer Blut spendet, muss deshalb absolut wahrheitsgemäß Fragebogen vor der Blutspende beantworten, um das Risiko für die Übertragung einer Hepatitis weiter zu minimieren.

Beim Geschlechtsverkehr helfen Kondome und Lecktücher, das Infektionsrisiko zu verringern. Mediziner und medizinisches Personal können die Gefahr nie zu 100 Prozent eindämmen, sich womöglich mit einem infizierten Spritzmaterial zu verletzen und zu infizieren.

Gegen welche Viren gibt es Impfstoffe?

Impfungen existieren gegen Hepatitis A und B. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt in bezug auf Kinder: »Obwohl das Erkrankungsrisiko für Säuglinge ohne familiäre Risiken relativ niedrig ist, empfiehlt die STIKO seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung allen Säuglingen und Kleinkindern. Dies ist u. a. darin begründet, dass sich für die selten auftretenden Krankheitsfälle bei Säuglingen und Kleinkindern ein besonders hohes Risiko für eine chronische Verlaufsform ergibt. Während es bei 10 Prozent der erkrankten Erwachsenen zu einem chronischen Krankheits­verlauf kommt, liegt der Anteil bei einer Erkrankung im Säuglings- und Kindesalter bei bis zu 90 Prozent. Nicht immunisierte Kinder sollten die Impfung, die sehr sicher und effektiv ist, jederzeit nachholen.« Zur Verfügung stehen sowohl monovalente als auch Kombinationsimpfstoffe.

Die Impfung gegen Hepatitis B ist Standard bei Säuglingen. Eine Kombinationsimpfung gegen A und B erhalten Kinder unter 16 Jahren in zwei Dosen, im Abstand von sechs Monaten, nach dem 16. Lebensjahr bedarf es dreier Impfungen.

Eine Impfung gegen Hepatitis A ist noch kurz vor Antritt einer Reise möglich. In den allermeisten Fällen bildet der Körper nach der ersten Impfung binnen zwei Wochen Antikörper. Die zweite Impfung findet dann nach sechs bis zwölf Monaten statt.

Eine erfolgte Hepatitis-A-Impfung entbindet jedoch nicht davon, die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen. Es kommt zum einen immer wieder vor, dass die Impfung doch nicht anschlägt und Ansteckung stattfindet, zum anderen schützen die allgemeinen Maßnahmen auch vor anderen Krankheitserregern.

Wie wird eine Hepatitis behandelt?

Menschen mit einer akuten Leberentzündung sollen sich schonen, keinen Alkohol trinken und keine die Leber belastenden Medikamente einnehmen. Ihre Mahlzeiten sind am besten reich an Kohlenhydraten und arm an Fett. Gegen Symptome wie Muskelschmerzen und Übelkeit können Ärzte Medikamente verordnen. Akute Formen der Hepatitis heilen in der Regel folgenlos aus.

Anders bei chronischen Formen, sie schädigen die Leber unter Umständen zirrhotisch und befördern Leberkrebs. Um sie zu therapieren, bedarf es spezieller Medikamente. Bei Hepatitis B kommen antivirale Medikamente zum Einsatz, im Extremfall brauchen Betroffene eine Lebertransplantation.

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